Im WM-Titelkampf reist die komplette Spitze geschlossen zur Central European Rally, die als einer von drei reinen Asphaltläufen der Saison besonderen Zündstoff bietet. Tabellenführer Sebastien Ogier liegt nach Siegen in Chile und Paraguay nur knapp vor seinem Toyota-Teamkollegen Elfyn Evans, während Kalle Rovanperä in Schlagdistanz lauert. Hyundai setzt auf Ott Tänak und Thierry Neuville, die zuletzt auf Schotter schwächelten und auf Asphalt dringend punkten müssen. Auch die Ford-M-Sport-Piloten Grégoire Munster und Josh McErlean hoffen, von den anspruchsvollen Pisten in Deutschland, Österreich und Tschechien zu profitieren – traditionell ein Terrain, auf dem Asphaltspezialisten klare Vorteile haben.
WRC2: Starke Lokalmatadoren
In der WRC2-Kategorie ist die Titelentscheidung bereits gefallen – Oliver Solberg (Toyota / Printsport) reist als frisch gekürter Champion an. Doch der Kampf um die Vizemeisterschaft geht bei der CER weiter und garantiert Spannung: Die Skoda-Fabia-Piloten Roberto Daprà und Nikolay Gryazin zählen zu den aussichtsreichsten Kandidaten. Dazu kommen weitere starke Fahrer wie Alejandro Cachón (Toyota). Für das besondere Lokalkolorit sorgen die tschechischen Asse Jan Černý (Skoda), Filip Mareš (Toyota) und Filip Kohn (Skoda). Viel Aufmerksamkeit gilt auch Toyota-Pilot Fabio Schwarz, Sohn des früheren WRC-Stars Armin Schwarz, der im Team seines Vaters seine Rookie-Saison in der WRC2 bestreitet.
Die nationalen Starter
Eine ganze Reihe Teams nutzt den WRC-Lauf im eigenen Land, um Erfahrungen auf internationaler Bühne zu sammeln und die (im Vergleich zu den nationalen Veranstaltungen) „XXL-Rallye“ für sich zu nutzen. Unter ihnen sind auch waschechte Lokalmatadore: Hermann Gaßner senior und junior setzen zwei Renault Clio Rally3 ein. Mit zusammen fünf DRM-Meistertiteln und zahlreichen weiteren Erfolgen ist das bayerische Team immer wieder für eine sportliche Überraschung gut – auch wenn das auf der WRC-Bühne keine einfache Aufgabe ist.
Auch weitere bekannte Rallyepiloten aus Deutschland wollen mitmischen. Unter ihnen sind etwa der derzeitige DRM-Tabellenzweite und Champion von 2022, Philip Geipel (Toyota GR Yaris Rally2) oder auch Timo Weigert (Renault Clio Rally3). Eine starke nationale Peugeot-Fraktion aus Johann Retzer, Florian Auer und Johannes Schmid (alle Peugeot 208 Rally4) und Thomas Pahlitzsch (Peugeot 208 T16) sowie Ford-Pilot Guido Hudelmaier (Fiesta Rally3) vervollständigen das deutsche Kontingent.
Actionreiches Rahmenprogramm
Nach den Durchgängen des WRC-Feldes geht es auf ausgewählten Prüfungen nahtlos weiter, denn dann folgt das sportliche Rahmenprogramm. Eines der Highlights sind die fast 40 handverlesenen Originalfahrzeuge der Slowly-Sideways-Vereinigung. Fahrzeuglegenden wie Audi quattro S1, Lancia Stratos und Delta Integrale, Peugeot 205 T16 und der seltene MG Metro 6R4 Gruppe B gehen dann zu einem faszinierenden Schaulauf auf der Piste – ohne Wettbewerbsdruck, dafür aber mit dem Ziel, die Zuschauer mitzureißen: Die zum Leben erweckte Rallye-Geschichte wird die Fans begeistern.
Zudem sind auch mehr als ein Dutzend Opel Corsa Rally Electric auf einigen Prüfungen zu sehen. Als erster elektrischer Rallye-Markenpokal der Welt demonstriert der ADAC Opel Electric Rally Cup powered bei GSE die Zukunft des Rallyesports.
Link: Nennliste CER 2025 (PDF)