Sebastien Ogier behauptet nach einem packenden Freitag bei der Central European Rally seine Führung – mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,6 Sekunden auf seinen Toyota-Teamkollegen Kalle Rovanperä.
Trockene Bedingungen sorgten für Staub und wenig Grip, was Ogier, der als erster Fahrer auf die Strecke ging, nicht in die Hände spielte.

„Es war heute schwieriger als sonst, als Erster auf Asphalt zu starten“, sagte Ogier. „Nur eine Prüfung war wirklich zu unserem Vorteil. Ob wir jetzt vorn oder Zweiter sind, spielt momentan keine große Rolle – wir können mit unserem Tag zufrieden sein.“
Rovanperä zeigte sich trotz Platz zwei gelassen – weniger zufrieden war er mit den zahlreichen Barken im Kurveninneren, die auf der letzten Prüfung das Licht seiner Scheinwerfer zurückwarfen: „Es ist wirklich schwierig im Dunkeln. Das Licht spiegelt so stark, dass man die Kurven kaum sieht – extrem anstrengend. Aber die Lücke ist okay. Ich starte morgen lieber vor Ogier, das passt schon.“
Elfyn Evans (Toyota) bekam nachträglich eine Zeitstrafe von fünf Sekunden aufgebrummt, weil er gestern in einer Schikane einen Fehler machte und liegt fast eine halbe Minute hinter Ogier und hat Ott Tänak (Hyundai) mit nur 3,3 Sekunden Abstand im Nacken. Auch der Waliser kritisierte die reflektierenden Barken auf der letzten Prüfung: „Man sieht fast nichts dahinter, das ist wirklich gefährlich – hier braucht es eine bessere Lösung.“
Takamoto Katsuta (Toyota) ergänzte, die Fahrer hätten die Offiziellen gebeten, die reflektierende Seite der Pfosten umzudrehen – was laut Veranstalter für die Nachtprüfungen am Samstag umgesetzt werde.

Katsuta liegt 2,9 Sekunden hinter Tänak und 10,4 Sekunden vor Adrien Fourmaux (Hyundai), der zuvor Dritter gewesen war, dann aber durch seine späte Startposition auf den verschmutzten Prüfungen Zeit verlor. Sami Pajari (Toyota) rangiert als Siebter, 9,9 Sekunden hinter Fourmaux und 56,0 Sekunden hinter der Spitze. Thierry Neuville (Hyundai) folgt auf Platz acht, nachdem er sich auf WP5 bei einer harten Landung einen Reifenschaden zuzog und im Tagesfinale noch einen Abzweig verpasste.
Für Grégoire Munster (M-Sport) war die Rallye nach dem gleichen Sprung auf WP5 beendet: Aufhängungsschaden, Ausfall. Sein Teamkollege Josh McErlean belegt Rang neun und sammelt Erfahrung auf Asphalt in einem Rally1-Fahrzeug.
In der Rally2-Kategorie führt Oliver Solberg (Toyota), in der WRC2-Wertung hat Alejandro Cachón (Toyota) klar die Nase vorn – 34,2 Sekunden vor Léo Rossel (Citroën). Fabio Schwarz (Toyota) kämpfte erneut mit technischen Problemen und spielt beim Heimspiel keine Rolle mehr.
Ein Gang höher am Samstag
Am Samstag legt die Central European Rallye noch einmal nach: Standen auf der zweiten Etappe 99 WP-Kilometer auf dem Programm, sind am dritten Rallyetag knapp 104 WP auf Bestzeit zu bewältigen. Schon am Morgen (8:15 Uhr) geht es auf der brandneuen Prüfung „Made in FRG“ bei Röhrnbach los.
Die Kreisstadt Freyung steht dann am Nachmittag noch einmal im Fokus, wenn es mitten im Ortszentrum eine Passage Control mit den Rallyefahrzeugen gibt – sie ist Teil der großen Rallyeparty auf dem Stadtplatz ab 15 Uhr. Der zweite „Made in FRG“-Durchgang folgt dann ab 18:25 Uhr – und in der Zeit zwischen den beiden Durchgängen gibt es dort ebenfalls bestes Rallye-Entertainment mit den historischen „Slowly Sideways“-Autos und den Startern des ADAC Opel Electric Rally Cup.
Auch die tschechische Rallye-Region ist wieder dabei – mit extraviel Action. Denn jeweils zwei Durchgänge werden auf den WPs Keply (10:35 und 14:05 Uhr) sowie Klatovy (11:35 und 15:05 Uhr) absolviert. Damit wird die tschechische Rallye-Stadt Klatovy auch bei der dritten Auflage der CER zu einem Fan-Hotspot, findet doch hier das Regrouping samt Technical Zone am Samstagmittag statt (ab 12:15 Uhr).
Natürlich werden dort viel Entertainment, Autogrammstunden und Infos über den großen LED-Screen geboten. Auch zum Schluss des Rallyetages gibt es nochmal bunte Unterhaltung für Fans: Rund um die abendliche Rückkehr des Feldes in den Servicepark in Passau entspinnt sich ein Programm mit Interviews, Entertainment und Livemusik. Der Eintritt in der Dreiländerhalle und im Servicepark ist frei.
Zwischenstand nach WP 8 von 18
1. | Ogier Sébastien / Landais V. | Toyota GR Yaris Rally1 | 1:03:29.8 |
2. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | +0.6 |
3. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +29.5 |
4. | Tänak Ott / Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | +32.8 |
5. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +35.7 |
6. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | +46.1 |
7. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +56.0 |
8. | Neuville Thierry / Wydaeghe M. | Hyundai i20 N Rally1 | +1:55.8 |
9. | McErlean Josh / Treacy Eoin | Ford Puma Rally1 | +2:50.2 |
10. | Solberg Oliver / Edmondson E. | Toyota GR Yaris Rally2 | +3:37.6 |