Insgesamt 60 Teams sind zur nördlichsten Rallye Deutschlands angereist, bei der sowohl die „Drifter“ um Punkte für Schotter-Cup und DSRC kämpfen als auch die „Heizer“ für die Ravenol-HJS-DRC-Serie.
Die 60. ADAC-Holsten-Rallye zeichnet sich durch ein Top-Rallyezentrum und sehr anspruchsvolle Strecken aus: Sönke Milon stellt seinen Recycling-Hof in Lensahn zur Verfügung, Rallyeleiter Uwe Barkmann hat auf dem Truppenübungsplatz Putlos zwei erstklassige Start-Ziel-Prüfungen mit je 25 km Schotter und Asphalt abgesteckt. Auch der Asphalt-Rundkurs durch Wasbuck mit vielen Kurven und Kuppen fordert die Crews; leider muss der erste Durchlauf nach 17 Autos abgebrochen werden, weil der Rettungswagen für einen Notfall abgezogen wird. Nach Regenschauern bei der Besichtigung bleibt es während des Wettbewerbs trocken.
Die beiden R5-Boliden bestimmen vom Start weg das Tempo, Timo Broda und Julius Simon im Ford Fiesta von Sönke Milon sowie Herbert Lösch und Lara Quast im Skoda Fabia von Michael Ehrle. Auch wenn Broda fünf Wertungsprüfungen gewinnt, bleibt das Duell lange Zeit spannend. Nach WP 4 liegt Lösch lediglich 4 Sekunden zurück, doch am Ende bauen Broda und Simon – die schon 2023 die Holsten-Rallye gewonnen haben – den Vorsprung auf 19 Sekunden aus. Mit viel Luft nach vorn und hinten fahren Raphael Ramonat und Karina Derda im Mitsubishi Evo 10 auf den dritten Podestplatz und gewinnen überlegen die Klasse NC1 vor Sönke und Nina Milon im Subaru Impreza.

Fabian Schulze erneut Schnellster ohne Allrad
Um Platz 4 balgen sich Kevin Müller im Toyota Yaris und der 80-jährige Rolf Petersen im Mitsubishi – bis zu Petersens Ausfall auf WP 5. Kevin Müller und Stefanie Spreitzer gewinnen die Klasse NC2 und retten Platz 4 knapp vor Fabian Schulze und Jacqueline Kaiser im Peugeot 208 Rallye. Schulze glänzt mit der zweitschnellsten Zeit im abschließenden Rundkurs und kommt als bester Fronttriebler ins Ziel.
38 Sekunden länger als Schulze braucht Schotter-Titelverteidiger Jan Schneider. Statt des 318 Compact setzt der Hesse diesmal einen 3-Liter-Compact-M3 ein, mit dem er und Co Torsten Dechert die Holsten-Rallye als schnellster Hecktriebler beenden und Platz 2 in der Klasse NC2 belegen – hinter Kevin Müller und vor René Kunze und Niklas Haase mit dem Touring-BMW.
Die 2-Liter-Klasse sichert sich der Schweizer Mathias Schläppi – auf Tabellenplatz 8 bestplatzierter DRC-Pilot – mit Co Markus Kubiak im Peugeot 208 R2 mit vor Matthias Rathkamp und Jan Bemmann im Ford Fiesta ST. Der 318-Compact-Fahrer Mario Urban, diesmal mit Pia Gasteyer unterwegs, holt sich als Dritter den Pokal für den besten Cup-318 und verbessert sich in der Schotter-Cup-Wertung von Platz 10 auf Platz 4. Auch Uwe Joachim und Paul Knüpfer im VW Polo, die als einziges der nur drei NC4-Teams das Ziel erreichen, machen in der Cup-Wertung einen großen Sprung auf Platz 7.

Sohn schlägt Vater in der Gruppe G
Die Gruppe G ist an der Ostsee stark vertreten mit 18 Teams in zwei Klassen. John Semmelhaack und Dominik Neumann im Subaru Impreza zeigen den Yaris-Crews Michael und Rita Buchwald sowie Ulf Semmelhaack und Peter Kroll die Rücklichter. Bei den „Kleinen“ bleiben die Favoriten auf der Strecke; den Klassensieg holen sich Julius Kohnen und Janine Brückner im Opel Corsa C vor Christian Kuttig und Marian Müller-Hainbach (BMW 318), Nils Borowski und Katharina Kämmerer (Golf 3) sowie Moritz Wagner und Leonard Nitzsche (BMW 325xi), die als beste Junioren ausgezeichnet werden.
42 Teams erreichen das Ziel in Wertung, die Siegerehrung findet unter freiem Himmel pünktlich statt, das nächste Regenschauer wartet noch eine halbe Stunde. Wem die Anreise zu weit war oder wer wegen der Urlaubszeit nicht gekommen ist – der hat eine Top-Rallye verpasst.
Ergebnis 60. ADAC-Holsten-Rallye am 2. August 2025 | ||||
1. | Timo Broda / Julius Simon | Ford Fiesta R5 Evo | RC2 | 42:23,5 |
2. | Herbert Lösch / Lara Quast | Skoda Fabia R5 | RC2 | + 19,6 |
3. | Raphael Ramonat / Karina Derda | Mitsubishi Evo 10 | NC1 | + 1:22,1 |
4. | Kevin Müller / Stefanie Spreitzer | Toyota GR Yaris | NC2 | + 2:01,4 |
5. | Fabian Schulze / Jacqueline Kaiser | Peugeot 208 Rally | RC4 | + 2:11,4 |
6. | Jan Schneider / Torsten Dechert | BMW M3 Compact | NC2 | + 2:49,0 |
7. | Mathias Schläppi / Markus Kubiak | Peugeot 208 R2 | NC3 | + 3:12,1 |
8. | John Semmelhaack / Dominik Neumann | Subaru Impreza 2.5 T. | NC6 | + 3:26,1 |
9. | Sönke Milon / Nina Milon | Subaru Impreza STI | NC1 | + 3:41,5 |
10. | Matthias Rathkamp / Jan Bemmann | Ford Fiesta ST | NC3 | + 4:12,0 |
RAVENOL DMSB-Rallye-Cup: 1. Tim Wacker 39,22; 2. Mathias Schläppi 37,88; 3. Niklas Pöttgen 37,22; 4. Kevin Müller 35,18; 5. Stefan Petto 31,39; 6. Lars Schwarzmannseder 29,83
Schotter-Cup: 1. Ramonat 2201, 2. Schulze 1975, 3. Kunze 1597, 4. Urban 1547, 5. Andervang 1336, 6. Hartmann 1316, 7. Joachim 1308, 8. Günther 1224, 6. L.Schneider 1196, 10. Wagner 1178 – Junioren: 1. Hayn 1381, 2. Wagner 1326, 3. Loof 1032. Einsteiger: 1. Wagner 1178
Nächster Lauf DRC: Rallye Oberehe am 23.08.2025
Nächster Lauf Schotter-Cup: Rallye Bad Schmiedeberg 06.09.2025