Alle 61 angemeldeten Teams erscheinen zur Havellandrallye, die zum Schotter-Cup, zur ADMV-Meisterschaft und -Pokal sowie drei regionalen Serien zählt. Am Freitag werden Fahrer und Fahrzeuge auf dem Kirchplatz in Beelitz vorgestellt – eine 5-Stunden-Show mit prominenten Gästen und der Spargelkönigin.
Am Samstag bleibt der Himmel bedeckt, aber trockenes Wetter und milde Temperaturen sorgen für gute und staubarme Bedingungen. Den sportlichen Auftakt macht der Klassiker „Brück“, diesmal in neuer Variante als 8,4 km langer Sprint. Stig Andervang setzt die Bestzeit, Herbert Lösch ist erster Verfolger, Raphael Ramonat fährt im Evo 10 die drittbeste Zeit, dann folget ein Viererpulk mit Mark Schindler (Impreza), Thomas Pahlitzsch (Peugeot 208 T16), Dark Liebenschel (Mitsubishi Evo 7) und Robby Fechner (Evo 10).
Auf dem 4,3 km langen Zuschauer-Rundkurs am Beelitzer Stadtrand erleben zahlreiche Fans fast das gleiche Ergebnis, nur Liebehenschel setzt mit Platz 3 ein Ausrufzeichen, das er mit Platz 3 bei der zweiten Brück-Passage wiederholt. Andervang, Lösch, Ramonat, Liebehenschel, Schindler, Pahlitzsch und Fechner kommen als Führende in die Halbzeitpause auf dem Jakobs-Hof.

Nach der Pause steht die Königsprüfung „Deutsch Bork“ auf dem Plan – über 18,3 km! Start in Alt-Bork auf Asphalt mit Zuschauerpunkt an einem Wege-Dreieck, nach 300 Metern Abzweig in einen sandigen Naturweg mit überwiegend zügigen Kurven (aber auch einigen Löchern) über 3 km. Ortsdurchfahrt in Deutsch Bork mit Maxi-Zuschauerzone auf Asphalt.
Nach 700 Metern wieder sandiger Naturweg mit zwei Abzweigen auf 1,6 km und 1,9 km feiner Schotter mit zwei weiten Bögen an den Windrädern. Nach 400 Meter Sand und 1 km Landstraße wieder „Windrad-Schotter“ mit zwei Schikanen über 2,5 km. Ein kurzes Stück Kopfsteinpflaster, die Brücke über die Autobahn auf Asphalt. 500 Meter kurvenreicher Schotter, 400 Meter rumpliger Grasweg, 900 Meter Betonplatten Kurve an Kurve und 1,9 km Betonplatten geradeaus mit zwei 90-Grad-Ecken. Finale mit 2,6 km auf Top-Schotter mit dem legendären Doppel-S über die Brücke des Neuendorfer Kanals. Nur die Lausitz bietet mehr!
Die ersten Fünf bei Halbzeit sind auch die ersten Fünf auf der Königsprüfung, wobei Liebehenschel an Ramonat vorbeizieht. An Schindlers verraucht das vordere Differenzial – der einzige Ausfall in der Spitzengruppe. Der dritte Durchgang in Brück und die abschließende 18-km-Hatz rund um Alt-Bork und Deutsch Bork – diesmal für die Favoriten im Dunkeln – bringt keine Verschiebungen an der Spitze. Stig Andervang und Vanessa Dagge gewinnen die Havellandrallye vor Herbert Lösch und Lara Quast. Dark Liebehenschel – nach fünf Jahren Rallyepause – schafft den Sprung aufs Podium und setzt sich in der Klasse NC1 gegen Raphael Ramonat, Robby Fechner und Marko Roch durch. Thomas Pahlitzsch schafft im Peugeot 208 T16 seine erste TopTen-Platzierung vor Gruppe G-Sieger André Raupach (Toyota Yaris) und den Wandner-Brüdern im Evo 7.

Aber auch ein Fronttriebler schafft den Sprung in die Top 10: Fabian Schulze und Jean Ihlefeldt prügeln den Peugeot 208 Rally4 in großartiger Manier über die Schotterpisten, machen im Dunkeln noch einige Plätze gut und beenden die Havellandrallye auf Rang 7, vier Minuten schneller als der zweitbeste Fronttriebler, der Golf 3 von Torsten Brunke und Normen Standke. Bei den Hecktrieblern feiern die BMW einen Vierfach-Triumph mit Rene Kunze und Niklas Haase im 325 Touring als Sieger, zugleich Klassensieger der NC2. Die Klasse NC3 erlebt einen Riesenerfolg der RG-318is-Fahrer: Mario Urban und Michelle Schafferhans (Compact) gewinnen vor Jan Lauth und Benjamin Hauffe (E30), hinter Brunke im Golf folgen die beiden-Cup 318 von Armin Russ und Norbert Schneider.
Die mit 15 Startern größte Klasse NC4 wird von Pierre Günther und Axel Baumann im Honda Civic Vti dominiert, zumal die Polo-Treter Uwe Joachim und Andreas Schramm mit Defekten an der Kraftübertragung ausfallen. Zwei Tage vor seinem 17. Geburtstag erreicht Ian Hayn (Suzuki Swift) sein bestes Saisonresultat als Zweiter vor dem Markenkollegen Mike Schütte. Steffen Günl und Ingmar Schau (Nissan Micra) strahlen über den Klassensieg in der kleinsten Gruppe-F-Klasse, während Benjamin Zander und Joshua Sander im Gruppe-G-Ibiza die Klasse NC8 gewinnen und damit die Titel in der Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg und in der offenen ADMV-Meisterschaft Sachsen-Anhalt/Berlin-Brandenburg holen. In beiden Meisterschaften wird Norbert Meyer Zweiter, der in Beelitz im Volvo 940 die Pokale für den Sieg in der Klasse NC9 und im Volvo-Cup gewinnt.

38 Fahrzeuge von ursprünglich 61 stehen im Parc Fermé, ein Zeichen für die hohen Anforderungen bei der diesjährigen Havellandrallye. Eine dreifache Rolle kurz vor dem Ziel der WP 4 löst zwar einen RTW-Einsatz aus, doch der Check im Krankenhaus ergibt keine Verletzungen, mit vier fairen Zeiten und einer 20-Minuten-Lücke kann der Zwischenfall zügig abgehakt werden. Die Havellandrallye überzeugt einmal mehr mit optimaler Vorbereitung und Ablauf, die Siegerehrung im Jakobs-Hof steigt pünktlich.
Ergebnis 52. PRS-Havellandrallye am 11. Oktober 2025 | ||||
1. | Stig Andervang / Vanessa Dagge | Hyundai i20N Rally2 | RC2 | 42:10,2 |
2. | Herbert Lösch / Lara Quast | Skoda Fabia R5 | RC2 | + 56,7 |
3. | Dark Liebehenschel / Linus Noll | Mitsubishi Evo 7 | NC1 | + 1:23,0 |
4. | Raphael Ramonat / Karina Derda | Mitsubishi Evo 10 | NC1 | + 1:43,9 |
5. | Robby Fechner / Florian Pitzk | Mitsubishi Evo 10 | NC1 | + 2:35,2 |
6. | Markus Roch / Renee Roch | Subaru Impreza N12 | NC1 | + 4:07,4 |
7. | Fabian Schulze / Jean Ihlefeldt | Peugeot 208 Rally | RC4 | + 4:38,5 |
8. | Thomas Pahlitzsch / Kevin Pust-Schmidt | Peugeot 208 T16 | RC2 | + 4:42,1 |
9. | André Raupach / Clara Wildgrube | Toyota GR Yaris | NC6 | + 4:48,3 |
10. | Ingmar Wandner / Hendrik Wandner | Mitsubishi Evo 7 | NC1 | + 5:14,7 |
11. | René Kunze / Niklas Haase | BMW 325 Touring | NC2 | + 7:10,6 |
12. | Mario Urban / Michelle Schafferhans | BMW 318 Compact | NC3 | + 7:27,6 |
Stand Schotter-Cup: 1. Ramonat 2814, 2. Urban 2684, 3. Andervang 2432, 4. Schulze 2419, 5. Kunze 2243, 6. Günther 2226, 7. Hayn 2079, 8. Zander 2078, 9. Meyer 1978,10. Brunke 1849. Junioren: 1. Hayn 2575, 2. Wagner 1654, 3. Keller 1381
Stand ADMV-Meisterschaft: 1. Günther 3664, 2. Kunze 3486, 3. Ramonat 3295, 4. Roch 3121, 5. Sonntag 2851, 6. Keller 2583, 7. Zander 2550, 8. Meyer 2526. Junioren: 1. Hayn, 2. Keller, 3. Loof
Endstand ADMV-Pokal: 1. Günther 3641, 2. Zander 3175, 3. Joachim 2880, 4. Meyer 2816, 5. Kunze 2740
Letzter Lauf: Int. ADMV-Lausitz-Rallye am 31. Oktober / 1. November