Bereits während der Besichtigungsrunde der drei jeweils doppelt zu fahrenden Wertungsprüfungen sorgten immer wieder einsetzende Regenschauer für zahlreiche Reifenwechsel bis kurz vor dem Start. Doch pünktlich um 11:31 Uhr im Industriegebiet von Rietberg-Mastholte zeigte sich die Sonne – lediglich vereinzelte Tropfen begleiteten den Tag bis ins Ziel.
An der Spitze ließen Christopher Gerhard und Copilotin Lena März im Skoda Fabia R5 nichts anbrennen. Sie setzten sämtliche Bestzeiten und fuhren einen souveränen Sieg mit mehr als einer Minute Vorsprung heraus. Dahinter begeisterte Lokalmatador und Publikumsliebling Walter Gromöller zusammen mit seinem sächsischen Beifahrer René Meier im über 40 Jahre alten Opel Ascona 400. Mit spektakulären Drifts und kernigem Motorsound sorgte das Duo für ausgelassene Stimmung entlang der Prüfungen.
Um den dritten Podiumsplatz entbrannte ein packender Kampf: Vor der abschließenden Prüfung „Mastholte 2“ über 15,11 Kilometer lagen Max Drüge / Björn Mann im Opel Corsa Rally4 in der stark besetzten Klasse RC4 in Front. Doch Max Schumann / Ann Felke im Renault Clio Rally4 zündeten die finale Attacke und holten sich mit 1,1 Sekunden Vorsprung den Klassensieg. „Das war ein hartes Stück Arbeit – mein Respekt geht an Max und Björn, die hier eine großartige Rallye gefahren sind! Ein großes Lob gebührt auch dem Veranstalter, der jede mögliche Kurve in der Region zusammengetragen und eine hervorragend organisierte Rallye auf die Beine gestellt hat“, erklärte ein sichtlich erschöpfter, aber glücklicher Schumann bei der Siegerehrung am Abend.
Für Diskussionen sorgte der Fall von Matthias Schläppi: Der Schweizer war ursprünglich in der Klasse NC3 gemeldet, wurde von den technischen Kommissaren jedoch aufgrund einer Reglement-Fehlinterpretation in die Klasse RC4 hochgestuft. Da er keinen Protest einlegte, bleibt das Ergebnis gültig. Mit Rang drei in der Klasse holte er nur fünf Meisterschaftszähler, übernahm aber dennoch mit Copilot Dominique Juple knapp die Cup-Führung.
Verfolger Max Schumann hat mit bislang nur sechs gewerteten Ergebnissen ebenso gute Chancen auf den Titel wie Kevin Müller mit Stefanie Spreitzer, die im Toyota Yaris GR die Klasse NC2 gewannen und damit ihre Meisterschaftshoffnungen intakt halten. Dagegen musste die bayerische Crew Tony Bayer / Dominik Buß einen herben Rückschlag verkraften: Ihr BMW 323ti Compact E36 blieb mit defekter Antriebswelle vorzeitig auf der Strecke.
Auch der amtierende Ravenol DRC-Meister Niklas Pöttgen präsentiert sich weiterhin in bestechender Form. Im seriennahen Seat Ibiza holte er gemeinsam mit Copilot Maximilian Kugler erneut den Sieg in der Klasse NC8 gegen zehn Gegner. Mit bislang nur fünf gewerteten Veranstaltungen rangiert Pöttgen derzeit auf Platz fünf der Meisterschaftswertung – die Titelverteidigung bleibt also im Bereich des Möglichen.
Ergebnis Rallye Ostwestfalen 2025 | |||
1. | Gerhard Christopher / März L. | Skoda Fabia R5 | 36:53.5 |
2. | Gromöller Walter / Meier René | Opel Ascona 400 | +1:17.0 |
3. | Schumann Max / Felke Ann | Renault Clio Rally4 | +2:13.7 |
4. | Drüge Markus / Mann Björn | Opel Corsa Rally4 | +2:14.8 |
5. | Göttig S. / Solbach-Schmidt N. | Hyundai i20 N Rally2 | +2:19.5 |
6. | Müller Kevin / Spreitzer S. | Toyota GR Yaris | +2:44.5 |
7. | Schläppi Mathias / Juple D. | Peugeot 208 R2 | +3:33.5 |
8. | Plum Thomas / Plum Maximilian | Mitsubishi Lancer Evo V | +4:02.0 |
9. | Petersen Rolf / Drümmer Markus | Mitsubishi Lancer Evo IX R4 | +4:23.9 |
10. | Knöbel Holger / Sacher Rico | Mazda RX-8 | +4:55.6 |