Die Rechnung ist einfach: Ein sechster Platz bei der Rallye Stemweder Berg (26. und 27. September) reicht Marijan Griebel, um zum fünften Mal Deutscher Rallye-Meister zu werden. Doch zuvor muss der Hahnweiler 142,22 anspruchsvolle Wertungskilometer rund um Lübbecke fehlerfrei absolvieren, die beim vorletzten DRM-Stopp auf die 53 Teams warten.
„Der Titelgewinn hat absolute Priorität. Ich werde taktisch vorgehen und meine Fahrweise den Bedingungen anpassen. In der Vergangenheit habe ich oft gezeigt, dass ich das gut kann und damit erfolgreich bin“, erklärte der 36-Jährige.
Dem Tabellenzweiten Philip Geipel (Toyota GR Yaris Rally2) bleibt bei einem Rückstand von 21 Punkten nur die Flucht nach vorn. „Wir müssen alles in die Waagschale werfen, um das Unmögliche noch möglich zu machen. Der Ausfall bei der Rallye Mittelrhein hat extrem wehgetan, aber wir bleiben optimistisch. Vor zwei Jahren sprang am Stemweder Berg Platz drei heraus, in der vergangenen Saison war es ein zweiter Rang. Wenn diese Serie so fortgesetzt wird, müsste es am Wochenende weit nach vorn gehen“, so Geipel.
Auch Julius Tannert (Skoda Fabia RS Rally2), derzeit Gesamtdritter, glaubt noch an eine Chance. „Solange wir noch theoretisch Meister werden können, geben wir nicht auf und wollen den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen. In Stemwede sind die Zeitabstände gering, daher muss man sehr exakt fahren und darf keine Fehler machen“, sagte Tannert.
Entscheidung in der DRM4?
Bei den front- oder heckgetriebenen Fahrzeugen der FIA-Klassen RC4 und RC5 führt Colin Dünker im Ford Fiesta Rally4 nach dem Sieg bei der Saarland-Pfalz-Rallye mit 28 Punkten Vorsprung. Der Zweitplatzierte Jonas Ertz (Opel Corsa Rally4) muss gewinnen, um seine Minimalchance auf die Meisterschaft zu wahren.
„Nach unserem Ausrutscher im Saarland haben wir es nicht mehr selbst in der Hand und müssen auf Schützenhilfe hoffen. Ein Sieg ist Pflicht, aber wir wollen eine saubere Rallye fahren. 2024 lagen wir am Stemweder Berg aussichtsreich auf Rang zwei, bis uns eine gebrochene vordere Bremsscheibe weit zurückwarf. Danach haben wir uns noch auf Rang vier vorgekämpft. An diese Leistung wollen wir anknüpfen“, so Ertz.
Gleiches gilt für den schnellen Dänen Lasse Karlshøj im Peugeot 208 Rally4, der punktgleich mit Ertz auf Position drei liegt.
Neuer Rundkurs und Gruppenstart
Die Rallye Stemweder Berg beginnt am Freitag um 17:01 Uhr. Vier Wertungsprüfungen warten auf die Teilnehmer, darunter ein neuer Rundkurs in der Nähe von Petershagen. Besonderes Highlight: Beim zweiten Durchgang dieser Wertungsprüfung sehen die Zuschauer ab 19:37 Uhr einen Gruppenstart. Jeweils vier Fahrzeuge gehen in einem Abstand von nur wenigen Sekunden auf die Zeitenjagd. Die erste Etappe endet gegen 20:17 Uhr auf der Merkur-Rallyemeile in der Paul-Gauselmann-Straße.
Am Samstagmorgen folgen ab 8:35 Uhr weitere zehn Wertungsprüfungen. Sie führen durch die Städte und Gemeinden Espelkamp, Lübbecke, Petershagen, Preußisch Oldendorf, Rahden und Stemwede. Gegen 18:58 Uhr werden die ersten drei Fahrzeuge jeder Wertung zur Siegerehrung auf der Merkur-Rallyemeile erwartet.