Kalle Rovanperä sicherte sich bei der Central European Rally seinen dritten Saisonsieg und bescherte Toyota zugleich den fünften Hersteller-Titel in Folge in der Rallye-Weltmeisterschaft.
„Es ist großartig, wieder auf Asphalt zu gewinnen – ein wirklich gutes Wochenende“, sagte Rovanperä. „Unser Tempo war stark, wir haben saubere Arbeit abgeliefert. Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team – eindeutig das beste im Feld. Ich bin hungrig auf den Fahrertitel, und dieses Ergebnis verbessert unsere Chancen. Es wird nicht einfach, aber wir kämpfen weiter.“
Evans erobert WM-Spitze zurück
Sein Teamkollege Elfyn Evans belegte Rang zwei, nachdem er auf der abschließenden Power-Stage noch an Ott Tänak (Hyundai) vorbeiziehen konnte und sich damit die Führung in der Fahrerwertung zurückholte.
Tänak feierte zwar als Dritter sein erstes Podium seit der Rallye Estland, aber sein Versuch, mit zwei weicheren Hinterreifen auf der Power-Stage im Vorteil zu sein, blieb ohne Erfolg. „Wir haben alles versucht, keine Frage – und dieses Ergebnis ist das, was wir verdient haben“, sagte Tänak gewohnt knapp.
Ogier betreibt Schadensbegrenzung
Der zunächst Führende Sebastien Ogier (Toyota) war am Samstag nach einem Unfall ausgeschieden, gewann jedoch sowohl die „Super Sunday-Wertung“ als auch die Power-Stage, wodurch er den Rückstand in der WM begrenzen konnte. Zwei Läufe vor Saisonende liegt der Franzose nun 13 Punkte hinter Evans – punktgleich mit Rovanperä.
Für Thierry Neuville ist der Traum von der Titelverteidigung endgültig vorbei. Der Belgier schied am Sonntag auf der ersten Prüfung nach einem Unfall an einer Brücke aus. „Ich denke, die Stelle im Aufschrieb war ein bisschen zu optimistisch. Es war eine sehr enge Kurve, ich habe versucht einzulenken, aber das Auto hat untersteuert und es war zu spät. Ein heftiger Einschlag“, so Neuville.
Takamoto Katsuta (Toyota) wurde wie im Vorjahr Vierter und ließ Adrien Fourmaux (Hyundai), der am Freitagvormittag noch um die Spitze kämpfte, um fast eine Minute hinter sich. Sami Pajari (Toyota) blieb erneut fehlerfrei und erreichte als Sechster das Ziel, nur 9,3 Sekunden hinter Fourmaux. Josh McErlean (M-Sport Ford) profitierte von Neuvilles Ausfall und rückte auf Rang sieben vor. Dahinter folgte Oliver Solberg (Toyota) als bester Fahrer der Rally2-Kategorie auf Platz acht.
Der WRC2-Sieg ging an den Tschechen Jan Černý (Skoda). Lange hatte Alejandro Cachón (Toyota) die Klasse dominiert, bis ihn ein Aufhängungsschaden nach Kontakt mit einem Heuballen aus dem Rennen warf. Léo Rossel (Citroën) übernahm zunächst die Führung, fiel am Samstagabend jedoch noch vor dem Service in Passau mit Elektrikproblemen aus.

Pech für Geipel – Schönborn beste Deutsche
Auch der starke Auftritt von Philip Geipel (Toyota) blieb unbelohnt. Auf Platz vier der Rally2-Wertung liegend, musste er nach einem Ausrutscher am letzten Tag vorzeitig aufgeben. Bestes deutsches Team wurden Claire Schönborn und Beifahrer Michael Wenzel (Ford) auf Platz 19.
„Es war eine Achterbahn der Gefühle“, fasste Schönborn ihre erste Rallye-Saison zusammen. „Es war eine sehr, sehr gute Platzierung mit dabei und auch mal der letzte Platz, als wir uns überschlagen hatten – also wirklich ein kunterbunter Mix. Ich bin sehr dankbar über diese Chance, das ist alles andere als selbstverständlich. Ich habe viel gelernt auf Schotter, auf Schnee und Eis. All das war das erste Mal für mich.“
Die Rallye-Weltmeisterschaft wird vom 6. bis 9. November mit der Rallye Japan fortgesetzt.
Ergebnis Central European Rally 2025
1. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | 2:36:20.1 |
2. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +43.7 |
3. | Tänak Ott / Järveoja Martin | Hyundai i20 N Rally1 | +49.3 |
4. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:06.8 |
5. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | +2:04.6 |
6. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +2:13.9 |
7. | McErlean Josh / Treacy Eoin | Ford Puma Rally1 | +5:48.8 |
8. | Solberg Oliver / Edmondson E. | Toyota GR Yaris Rally2 | +8:56.2 |
9. | Černý Jan / Krajča Ondřej | Škoda Fabia RS Rally2 | +10:51.1 |
10. | Mareš Filip / Bucha Radovan | Toyota GR Yaris Rally2 | +11:21.2 |