Ogier: „Lieber mehr Drehmoment als Leistung“

Die neuen World Rally Cars bekamen von den Regelhütern eine kräftige PS-Spritze verpasst. Sebastien Ogier hätte sich stattdessen lieber mehr Drehmoment gewünscht, damit das Spektakel größer wird. Trotz dem Plus an Leistung glaubt der Weltmeister nicht, dass die neuen Autos überall schneller sind als ihre Vorgänger. Das hat einen einfachen Grund.

8. September 2016

Michael Heimrich

Viele können den Beginn der Rallye-Weltmeisterschaft 2017 kaum noch erwarten. Eine neue Generation von World Rally Cars wird eingeführt, die nicht nur über mehr Leistung verfügen, sondern auch optisch deutlich spektakulärer aussehen, als die aktuellen Fahrzeuge. Bis auf zwei Fahrer (Thierry Neuville und Mads Östberg) konnten bislang alle Spitzenpiloten die Prototypen testen und Weltmeister Sebastien Ogier gibt einen Einblick in das, was die Fans künftig erwarten wird.
„Auf Asphalt wird es gar keinen großen Unterschied geben. Die jetzigen Autos driften nicht und daran wird sich auch im nächsten Jahr nichts ändern. Auf Schotter wird natürlich gedriftet, aber trotz des Plus an Leistung wird es dem jetzigen Eindruck ähneln“, so der Franzose. „Der große Unterschied wird der Motorsound sein. Die neuen Autos klingen viel aggressiver. Das macht die neuen WRC sehr aufregend und insgesamt gesehen, werden sie deutlich spektakulärer sein.“

Mehr Drehmoment für Drifts

Weil die FIA einen von 33 auf 36 Millimeter vergrößerten Restriktor erlaubte und den maximalen Ladedruck auf 2,5 bar erhöhte, werden die 1,6-Liter Turbomotoren künftig rund 380 PS leisten. Ogier gefällt der Zuwachs an Leistung, doch er hätte sich vor allem mehr Drehmoment gewünscht. „Für mehr Ladedruck hätte ich auch vielleicht ein paar PS hergegeben, denn schließlich macht das Drehmoment Rallyeautos erst spektakulär und sorgt für eine schnelle Beschleunigung aus den Kurven. Höhere Geschwindigkeiten brauchen wir nicht. Das macht die Sache gefährlicher und nicht unbedingt spektakulärer. Die Leute wollen Drifts sehen und dafür braucht es Drehmoment.“ 

Nicht überall schneller

Die Entscheidung für mehr Motorleistung ist aus Sicht von Ogier jedoch richtig, denn jetzt werden die Unterschiede zwischen den Fahrern wieder größer. Auch durch die veränderte Aerodynamik, die mehr Anpressdruck erzeugt, werden die Geschwindigkeiten steigen, doch nicht überall wird es neue Bestzeiten geben, wie Ogier verrät: „Während der Testfahrten in den Weinbergen haben wir schon gemerkt, wie schwer es mit dem breiten Auto auf den schmalen Straßen wird.“

VIDEO: Polo WRC 2017 Test

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Anmelden

Registrieren

Passwort zurücksetzen

Bitte gib deinen Benutzernamen oder deine E-Mail-Adresse an. Du erhältst anschließend einen Link zur Erstellung eines neuen Passworts per E-Mail.

Der Upload läuft... bitte lassen Sie dieses Fenster geöffnet.