Bei der 52. PRS-Havelland-Rallye steht die brandenburgische Spargel-Hauptstadt Beelitz, auf halbem Wege zwischen Berlin und Wittenberg, zwei Tage lang im Fokus der Rallye-Szene. Das Rallyezentrum wird wie gewohnt auf dem Jakobs-Hof, direkt an der B2 eingerichtet. Hier finden die Fans den Infopunkt mit Programmverkauf sowie Restauration rund um die Uhr. Rallyebüro, Fahrerlager, Start und Ziel, Tankzone, Regrouping, Rädermontage und Siegerehrung – alle Plätze sind nur wenige Schritte entfernt. Am Freitagnachmittag verlagert sich das Geschehen auf den Kirchplatz mitten in Beelitz. Ab 14:30 Uhr bildet eine Ausstellung von historischen Rallye-Fahrzeugen den Rahmen für die Vorstellung der Teilnehmer, die hier von 15 bis 19 Uhr zur Technischen Abnahme rollen.
Am Samstag starten die Lokalmatadoren André und Stine Schmidt im historischen Moskwitsch um 12.01 Uhr als erstes Team zur Rallye 70 über 69,9 WP-Kilometer. Die erste Schleife führt zweimal über die neu zusammengestellte WP Brück, diesmal als 10 km lange Start-Ziel-Prüfung ohne die Flugkuppe über die Eisenbahn, aber mit zwei Zuschauerpunkten am Ortsrand von Brück. Dazwischen wird der bekannte Stadtrundkurs Beelitz absolviert, mit großer Fanzone, Bewirtung und Live-Reportage. Der Start zur zweiten Schleife erfolgt ab 16:45 Uhr und führt direkt zur Königsprüfung zwischen Alt-Bork und Deutsch Bork. Mit 18 km Länge und 12-maligem Belagwechsel fordert die Prüfung, die als WP 4 und später – im Dunkeln – als WP 6 gefahren wird, alles von den Teilnehmern. Die Top-Attraktion für die Fans ist einmal mehr die winklige Ortsdurchfahrt in Deutsch Bork mit Kuchen, Bratwurst, Bier und Live-Reportage (Anfahrt nur von Süden über Schlalach). Zwischen den beiden Läufen steht als WP 5 der dritte Durchgang in Brück auf dem Programm.
Bei der Havelland-Rallye fallen die Entscheidungen im ADMV-Pokal und den nördlichen Regional-Meisterschaften. Lokalmatador Benjamin Zander hat die Chance, mit seinem Gruppe-G-Seat Ibiza sowohl die ADMV-Meisterschaft Sachsen-Anhalt/Berlin-Brandenburg zu gewinnen als auch die Landesmeisterschaft Berlin-Brandenburg. Nur Norbert Meyer im Volvo 940 – ebenfalls ein Gruppe-G-Auto – hat noch die Chance, Zander die Titel streitig zu machen. Im ADMV-Pokal kommt der Annaberger Honda-Pilot Pierre Günther als Spitzenreiter nach Beelitz. Unter Berücksichtigung der Streichresultate ist mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Günther und Zander zu rechnen; aber auch Meyer und Rigo Sonntag mischen im Titelrennen mit und weitere vier Fahrer haben noch theoretische Chancen. Schotter-Cup, DSRC, ADMV- und Sächsische Meisterschaft werden erst bei der Lausitz-Rallye in drei Wochen entschieden.
Den Kampf um den Havelland-Gesamtsieg werden Stig Andervang, diesmal mit Copilotin Vanessa Dagge im Hyundai i20 Rally2, sowie Herbert Lösch und Lara Quast im Skoda Fabia R5, die im Vorjahr dicht an Andervang dran waren – bis auf einen Schikanenfehler -, unter sich ausmachen. Die Führenden im Schotter-Cup, Raphael Ramonat und Karina Derda, peilen den dritten Podiumsplatz an; aber sie haben mit ihren Markenkollegen Robby Fechner und Dark Liebehenschel sowie den Subaru-Piloten Mark Schindler und Andreas Rink starke Konkurrenz in der Klasse NC1.
Bei den Fronttrieblern starten Fabian Schulze und Jean Ihlefeldt, Zweite im Schotter-Cup, im Peugeot 208 Rally4 als klare Favoriten, während bei den Hecktrieblern Mario Urban im Compact-318 bei einem Klassensieg nicht nur den RG-318is-Cup in der Tasche hat, sondern auch seine Chancen auf den Sieg im Schotter-Cup wahrt. Teilnehmerstärkste Klasse ist einmal mehr die 1600-cm³-Klasse NC3 mit 15 Startern, insgesamt werden 61 Fahrzeuge durch den Startbogen am Jakobs-Hof rollen.
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