Einst galt die Einführung des Hybridantriebs als wichtigstes Argument für das Überleben der Rallye-WM und bestes Lockmittel für potenzielle Neueinsteiger, nun hat sich der Wind gedreht.
Plötzlich sind die Rally1-Autos zu komplex und zu teuer, immer wieder gibt es Probleme mit der Hybrideinheit, die von Compact Dynamics als Einheitsbauteil geliefert und dort auch gewartet wird. Die anfängliche Euphorie ist längst vorbei, denn auch ein neuer Hersteller ist weit und breit nicht in Sicht. In Italien kokettieren zwar die Lancia-Verantwortlichen mit einer möglichen Rückkehr, doch der Blick in die Bücher bringt sie rasch auf den Boden der Tatsachen zurück.
Gleiches gilt für die Verantwortlichen bei der FIA. Einst forderte der ehemalige Präsident Jean Todt vehemment die Elektrifizierung der WRC, jetzt folgte man ohne Gegenwehr den Willen der Teams zur Abrüstung, damit wenigstens diese dem Zirkus erhalten bleiben.
Ab 2025 verschwindet die anfällige und in ihrer Unterhaltung sehr teuren Hybrideinheit aus den Rally1-Fahrzeugen. Gleichzeitig wird das Mindestgewicht von 1.260 kg auf 1.180 kg gesenkt und die Größe des Luftmengenbegrenzers von 36 mm auf 35 mm reduziert. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Kosten drücken, sondern auch den Abstand zwischen Rally1 und Rally2 verringern.
Um dem Umweltgedanken aber weiterhin Rechnung zu tragen, setzt die Rallye-WM weiterhin auf E-Fuel und feilt am neuen technischen Reglement, das ab 2027 gelten wird und in dem auch alternative Antriebstechnologien Platz finden sollen.