Zum zweiten Mal in Folge treten sie bei der zweiwöchigen Härteprüfung durch Saudi-Arabien als Vizeweltmeister an und vertrauen dabei auf bewährtes Material. Erneut setzt das Overdrive-Team für sie den Toyota-Hilux-Pick-up ein, baugleich zu jenen des Toyota-Semi-Werksteams aus Südafrika.
Die härteste Rallye der Welt beginnt am Freitag, 3. Januar mit dem Prolog rund um Bisha und endet 14 Tage später am 17. Januar in Shubaytah vor den Toren des „Empty Quarters“ – der lebensfeindlichsten Wüste der Welt.
Das rationale Ziel: ein Platz auf dem Podium
Viel Feind, viel Ehr – die Liste der Podiumsanwärter bei der Rallye Dakar 2025 ist lang, Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk haben es sich dennoch vorgenommen, zu den Top drei zu gehören. Der Faktor Konkurrenz ist groß: Neben den FIA-Marathon-Rallye-Weltmeistern Nasser Al-Attiyah/Edouard Boulanger (QAT/FRA) sind für die Dacia-Werksmannschaft unter anderem der neunmalige Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb mit seinem Beifahrer Fabian Lurquin (FRA/BEL) am Start.
Ford schickt mit Vorjahressieger Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mattias Ekström/Emil Bergkvist (SWE/SWE) und Nani Roma/Alex Haro (ESP/ESP) drei erfahrene Crews ins Rennen. Dazu wird die Toyota-Armada unter anderem von Lucas Moraes/Armand Monleon (BRA/ESP) und Seth Quintero/Dennis Zenz (USA/GER) angeführt.
Der Marathon im Marathon – die erste „Dakar“-Woche
Die Rallye Dakar erfordert in der ersten Woche des Klassikers die ständige Anpassung an wechselnde Untergründe, besonders aufgrund vieler felsiger und steiniger Abschnitte. Immer wieder fordert ein Labyrinth aus versteckten Pfaden die Fähigkeiten und die volle Konzentration der Navigatoren. Gleich zweimal ist die Ausdauer der Teilnehmer gefragt.
Das Tüpfelchen auf dem Marathon-i bildet das 48-Stunden-Chrono-Format am zweiten und dritten Tag. Eingeführt 2024, sind hier neben der Ausdauer auch Tempo über knapp 1.000 Prüfungskilometern an zwei Tagen gefragt. Die Teilnehmer pausieren ab 17 Uhr an einem der sechs Biwaks, wo sie abgeschnitten von der Außenwelt unter dem Sternenhimmel kampieren. Am Morgen setzen sie die Etappe fort. Diese Etappe nördlich von Bisha bietet abwechslungsreiches Gelände mit etwa 100 Kilometer Dünen pro Tag. Erstmals fahren Motorräder und Autos getrennte Strecken – eine zusätzliche Herausforderung für die Co-Piloten.
Danach geht es weiter nordwärts mit schnellen Abschnitten, die zwar nicht über den Sieg entscheiden, wo Fehler aber gnadenlos bestraft werden können. Die Marathon-Etappe stellt mit Vulkanlandschaften und technischen Passagen in die al-‚Ula-Canyons eine weitere große Herausforderung dar. Im Zielbiwak sind Servicefahrzeuge verboten. Nur die Teilnehmer dürfen sich gegenseitige Hilfe leisten.
Die Wüste im Klassiker: die zweite „Dakar“-Woche
Die zweite Woche der Dakar 2025 bringt längere Etappen mit sich, beginnend mit einem Abschnitt voller Kontraste: einem schnellen ersten Teil und einem zweiten, sandreichen mit Dünen und kniffligen Passagen. Ab dieser Woche dominieren getrennte Routen für Autos und Motorräder. Eine mitentscheidende Schleife um Dawadimi kombiniert komplexe Navigation, abwechslungsreiche Terrains und anspruchsvolle Bergabschnitte.
Mit zunehmender Erschöpfung der Teilnehmer wird die Rallye zu einem Test für Körper, Geist und Maschine. Die schnelle Etappe nach Haradh bietet den verbliebenen Teams die Chance, strategisch zu agieren und Tempo zu machen.
Im Empty Quarter wartet eine kurze, aber tückische Etappe voller Überraschungen, die Fahrkönnen und Präzision erfordert. Leichtsinn wird hier gnadenlos bestraft. Der Höhepunkt folgt am vorletzten Tag: Die “Empty Quarter Challenge” bietet inmitten von Dünen und Chotts Möglichkeiten, Zeit gutzumachen oder den Sieg zu verschenken.