Nicht selbst hinter dem Rallyesteuer, aber auf offiziellem Besuch beim WM-Lauf auf Gran Canaria: So gestaltete sich für Claire Schönborn das vergangene Wochenende. Die gelernte Systemingenieurin nahm dabei offizielle Termine für den WM-Promoter wahr: bei den Wertungsprüfungen und im Service-Park brachte sie Gästen wie dem fünfmaligen Windsurf-Weltmeister Philip Köster den Rallyesport näher. Der Deutsche lebt auf Gran Canaria und verfolgte das Rallye-Geschehen mit großem Interesse.
Trotz Perspektivwechsel war Schönborns Blick selbstverständlich auch auf das Geschehen der Top- Kategorie in der Rallye-WM gerichtet. Die selektiven Asphaltpisten an den kanarischen Berghängen wären genau ihr Ding gewesen, blickt die amtierende KW Berg-Cup-Gewinnerin auf die Zeit auf der Atlantikinsel zurück.
„Das war ein 1A-Wochenende: Auf Gran Canaria habe ich mich hauptsächlich für den WM-Promoter um VIP-Gäste gekümmert. Es war eine gute Gelegenheit die Rallye-WM außerhalb des Cockpits zu verfolgen und die unterschiedlichen Fahrlinien der weltbesten Piloten zu sehen“, sagte Claire Schönborn. „Jetzt geht der Blick nach vorne. Ich freue ich mich sehr auf mein erstes Schotter-Event. Jara kennt Rallyes auf losem Untergrund bereits, für uns als Team und speziell mich ist es der erste Einsatz auf Schotterpisten.“
Schotterdebpüt in Portugal
Um für die anspruchsvollen Schotterpisten gewappnet zu sein, weilt die Hunsrückerin gemeinsam mit ihrer Co-Pilotin Jara Hain (25 Jahre) bereits Anfang Mai in Portugal. Dort bereitet sich das Duo auf den zur Junior-WM zählenden Lauf vom 15 bis zum 18. Mai rund um Porto vor.
Nach den Klassikern in Portugal, Griechenland und Finnland wechselt die Szenerie nach Zentraleuropa, genauer gesagt nach Passau in Bayern. Wertungsprüfungen im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Österreich machen das Saisonfinale als Heimspiel für das Duo Schönborn/Hain zu einer ganz besonderen Herausforderung.
Das Rallyeauto ist in der Junior-WM für alle Teams gleich: ein von M-Sport zentral eingesetzter Ford Fiesta Rally3 Evo. Der kleine Rallye-Bolide ist mit einem turbogeladenen Dreizylinder-Motor und sequenzieller Schaltung ausgestattet. Die Eckdaten: allradangetriebene 235 PS, 415 Newtonmeter maximales Drehmoment und gemäß Reglement keinerlei elektronische Assistenzsysteme.