Bitteres Ende für Ott Tänak (Hyundai) auf der letzten Freitagsetappe der Rallye Chile: Der Este musste sein Auto mit Motorprobleme vorzeitig abstellen. Die Führung erbte Adrien Fourmaux (Hyundai).
„Ich kann zufrieden sein, denn ich glaube, es ist das erste Mal, dass wir am Ende des ersten Tages eine Rallye anführen. Das ist positiv für uns, aber schade für Ott“, sagte Fourmaux, der weiterhin auf seinen ersten Sieg in der Rallye Weltmeisterschaft wartet. „Morgen wird ein ganz anderer Tag, wir werden sehen.“
Nur eine Sekunde hinter Fourmaux beendete Thierry Neuville (Hyundai) den Tag als Zweiter, nachdem umfangreiche Abstimmungsänderungen am Mittag die Nachmittagsprüfungen für ihn deutlich besser laufen ließen. Am Morgen noch schwer in Fahrt gekommen, fand der Belgier bei trockeneren Bedingungen seinen Rhythmus wieder und bezeichnete sein Auto als „deutlich besser“, auch wenn er zugab, „immer noch weit entfernt von gut“ zu sein.

Sebastien Ogier (Toyota) setzte auf der letzten Tagesprüfung eine beeindruckenden Bestzeit und klettertevon Rang fünf auf Platz drei der Gesamtwertung. Bei seinem 200. WRC-Start nahm auch der achtfache Weltmeister mittags Veränderungen am Setup vor, nachdem der Vormittag für ihn verhalten verlaufen war.
„Ich habe den ganzen Tag attackiert. Schon heute Morgen war ich am Limit und in dieser letzten Prüfung konnte ich nicht mehr schneller fahren“, erklärte Ogier, der aktuell nur 2,3 Sekunden hinter Fourmaux liegt.
Elfyn Evans (Toyota) erlebte als Straßenkehrer einen schwierigen Nachmittag. Durch die besonders rutschigen Bedingungen verlor der Waliser die Führung und fiel bis auf Rang fünf zurück. Auf der letzten Prüfung musste er sich zudem seinem Toyota-Teamkollegen Sami Pajari geschlagen geben, den er nun über Nacht mit 1,9 Sekunden Rückstand auf Platz vier sieht. „Der Nachmittag war extrem schwierig“, gab Evans nach einem Zeitverlust von 14,2 Sekunden allein auf der letzten Prüfung zu. „Ich konnte das Heck überhaupt nicht kontrollieren.“
Takamoto Katsuta (Toyota) hielt trotz Balance-Problemen in seinem Toyota Platz sechs, während Grégoire Munster für Ford Rang sieben einnahm, nachdem er am Morgen wegen einer defekten Schaltstange Zeit verloren hatte.
Kalle Rovanperäs (Toyota) Titelhoffnungen erhielten einen weiteren Rückschlag: Der Finne landete nur auf Platz acht, mehr als eine Minute hinter der Spitze. Ein abgerissener Reifen nach einem Ausrutscher gegen eine Böschung ruinierte seinen Tag, auch wenn er am Nachmittag bei besseren Bedingungen konkurrenzfähige Zeiten fahren konnte. „Natürlich bin ich enttäuscht, dass das unsere Chancen heute zunichtegemacht hat“, sagte der Finne. „Endlich hatten wir auf dieser Art von Strecke mal ordentliches Tempo, was in diesem Jahr bisher nie der Fall war.“
Oliver Solberg (Toyota) übernahm die Führung in der WRC2-Wertung und steht damit kurz vor dem Gewinn des Meistertitels, da sowohl Yohan Rossel (Citroën) als auch Gus Greensmith (Skoda) mit technischen Problemen aufgeben mussten. Der Schwede beendete den Tag zudem als Gesamtneunter vor Ford-Pilot Josh McErlean, der auf WP1 durch einen Highspeed-Dreher über eine Minute verlor.
Für Samstag werden starke Regenfälle in der Region erwartet. Auf dem Programm stehen sechs Wertungsprüfungen mit einer Gesamtdistanz von fast 140 Kilometern.
Zwischenstand nach WP6 von 16 | |||
1. | Fourmaux Adrien / Coria A. | Hyundai i20 N Rally1 | 57:48.5 |
2. | Neuville Thierry / Wydaeghe M. | Hyundai i20 N Rally1 | +1.0 |
3. | Ogier Sébastien / Landais V. | Toyota GR Yaris Rally1 | +2.3 |
4. | Pajari Sami / Salminen Marko | Toyota GR Yaris Rally1 | +11.2 |
5. | Evans Elfyn / Martin Scott | Toyota GR Yaris Rally1 | +13.1 |
6. | Katsuta Takamoto / Johnston A. | Toyota GR Yaris Rally1 | +41.0 |
7. | Munster Grégoire / Louka Louis | Ford Puma Rally1 | +49.8 |
8. | Rovanperä Kalle / Halttunen J. | Toyota GR Yaris Rally1 | +1:05.0 |
9. | Solberg Oliver / Edmondson E. | Toyota GR Yaris Rally2 | +2:27.4 |
10. | McErlean Josh / Treacy Eoin | Ford Puma Rally1 | +2:35.7 |