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Zusammenfassung: Überraschungssieg für Loeb unter Vorbehalt.

Nach dem Ende der 70. Rallye Monte Carlo hat für Sébastien Loeb das Bangen begonnen.

Tommi Mäkinen.

Der Franzose gewann am Sonntag überraschend mit seinem Citroen Xsara den ersten Lauf zur Weltmeisterschaft rund um das kleine Fürstentum - doch sein Sieg ist inoffiziell. Denn gegen den 27 Jahre alten Piloten wurde eine Strafe von zwei Minuten verhängt, weil sein Team am Freitag in einer Verbotszone die Reifen gewechselt hatte. Gegen die Entscheidung legte Citroen Berufung bei der Sportkommission, über die erst nach der Rallye beim Internationalen Automobilweltverband (FIA) in Genf entschieden wird.

 

«Natürlich freue ich mich riesig, dass ich diese Rallye gewonnen habe. Das war schon immer mein Traum. Aber über meinen Sieg hängt nun der Schatten der Ungewissheit, weil das Ergebnis nicht offiziell ist», erklärte Loeb, der aus dem elsässischen Oberhoffen stammt. «Eine Strafe akzeptieren wir, aber nicht die Höhe der Bestrafung, die wir als zu hart empfinden. Jetzt werde ich noch Wochen warten müssen, bis ich endlich Gewissheit habe.»

 

Wird die Citroen-Berufung negativ beschieden, würde der Sieg zum vierten Mal in Folge an den vierfachen Weltmeister Tommi Mäkinen gehen, was in der 91 Jahre alten Geschichte der «Königin der Rallyes» noch keinem anderen Fahrer gelungen ist. Im noch inoffiziellen Klassement lag der Finne nach drei Etappen, 15 Prüfungen und insgesamt 1462 km 45,9 Sekunden hinter dem Franzosen.

 

Loeb hatte bei seinem zweiten Start bei der Rallye Monte Carlo und seinem zweiten Auftritt am Steuer des Werks-Citroen nach der vierten Prüfung die Führung übernommen und sie trotz der Angriffe von Mäkinen nicht mehr abgegeben. «Wir haben bis zum Schluss Sébastien Loeb attackiert», sagte Mäkinen. «Ich denke, dass wir gezeigt haben, dass mit uns in diesem Jahr zu rechnen ist.» Auf Rang drei mit einem Rückstand von 2:01,6 Minuten kam der Spanier Carlos Sainz im Ford Focus ins Ziel.

 

Loeb ist bis zur Urteil des Verbandes mit zehn Punkten vor Mäkinen (6 Punkte) und Sainz (4) auch der erste Spitzenreiter der WM-Saison 2002. Bei den Marken hat Subaru mit zwölf Punkten vor Ford (10) und Peugeot (4) die erste Führung übernommen.

 

Mit dem 15. Platz und einem Rückstand von 15:11,9 Minuten auf Loeb schloss Europameister Armin Kremer (Friedrichsruhe) seine Premiere im Ford-Werksteams ab. «Unser Ziel war es, hier anzukommen. Das haben wir erreicht. Ich war etwas zu vorsichtig und habe nichts riskiert», sagte der 33 Jahre alte Kremer zu seinem Einstand im Ford-Werksteam. Sein Landsmann Armin Schwarz (Oberreichenbach) war bei seinem Hyundai-Einstand bereits auf der vierten Prüfung am Freitag wegen einer zu stark beschädigten Vorderradaufhängung ausgeschieden.

 

Der Marken-Weltmeister Peugeot feierte beim WM-Auftakt seine erste Zielankunft seit langem. In den Jahren zuvor war kein Werkswagen ins Ziel gekommen. Doch es war für den Titelverteidiger und großen Favoriten nicht das Wunschergebnis. Bester Peugeot-Pilot wurde der Finne Marcus Grönholm auf Platz fünf mit einem Rückstand von 2:53,3 Minuten. Mehr enttäuschend als weltmeisterlich war die Peugeot- Premiere des englischen Weltmeisters Richard Burns. Die Millionen- Erwerbung kam mit einem Rückstand von Minuten von 5:02,3 Minuten nur auf Rang acht.

 

dpa

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