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Zurück nach Europa

Nach den Übersee-Läufen in Mexiko und Neuseeland macht der Rallye-WM-Zirkus Ende April Halt in Sardinien, zum zweiten Mal Austragungsort der Rallye Italien.

<strong>Favorit:</strong> Sebastien Loeb will auch auf Sardinien siegen

Auch wenn viele der 17 Wertungsprüfungen auf Sardinien für die Teilnehmer Neuland darstellen: Die Bedingungen auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel sind wohl bekannt, da Testfahrten vor Ort - anders als bei WM-Läufen außerhalb Europas - dort zulässig sind.

 

"Unsere Versuche hier haben sich als überaus produktiv erwiesen", erläutert Aimé Chatard, bei Reifenlieferant Michelin verantwortlich für das Rallye-Engagement. "Auf dieser Insel finden wir genau jene Bedingungen, die wir suchen - Strecken mit harten Oberflächen auf der einen und besonders schotterreiche Passagen auf der anderen Seite. Dadurch konnten wir in puncto Reifen definitiv Fortschritte erzielen."

 

Der typische Charakter der sardischen Wertungsprüfungen stellt für Michelin ohnehin eine bekannte Variable dar: "Die Pisten ähneln stark jenen von Mexiko", so Chatard. "Allerdings sind die Strecken etwas enger und weniger aggressiv zu den Reifen. Das Verschleißverhalten ist daher eher unproblematisch. Dafür muss das Profil - wie auch in Neuseeland - durch die oberste, lose Schotterschicht hindurch Halt auf dem festeren Untergrund finden."

 

Der ungewöhnliche Termin dieses WM-Laufs - statt traditionell im Herbst nun im Frühjahr - könnte hingegen für Komplikationen sorgen: Die Regenwahrscheinlichkeit ist markant höher. Dennoch schreibt das Reglement vor: Die Werkspiloten müssen sich vor Beginn der Rallye für ein Laufflächen-Design entscheiden, das allerdings bei Bedarf manuell nachgeschnitten werden darf. "Eine wichtige Option auch wenn es trocken bleibt", führt Chatard aus: "Speziell für den jeweils ersten Durchgang über die einzelnen Prüfungen werden wir das Profil öffnen, um auf der Strecke liegenden Staub und losen Schotter besser kanalisieren zu können."

 

Zum Einsatz kommt auf Sardinien die bewährte ?Z?-Familie von Michelin mit allen verfügbaren Konstruktionen und Mischungsverhältnissen - darunter auch der ?Z BTO?, der sich in Neuseeland geradezu als Wunderwaffe erwiesen hat, angesichts des geringeren Verschleiß-Niveaus jedoch nicht automatisch erste Wahl ist. Dabei darf jeder einzelne Werksfahrer aus einem Kontingent von 50 Reifen im Laufe der Veranstaltung nicht mehr als 35 Pneus einsetzen.

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