WM 2012

"Zeitnahme-Hysterie" vor Monte

Englische Medien sehen bereits den Saisonauftakt in Gefahr, weil Ex-Promoter North One Sport den zuständigen Subunternehmer Stage One Technology (S1T) aufforderte, die Geräte nicht bei der Rallye Monte Carlo einzusetzen. Im Fürstentum dürfte man sich fragen, wie man die letzten drei Jahre überhaupt überstanden hat.

<strong>RUHIG BLUT:</strong> Auch ohne die NOS-Gerätschaften kann bei der Monte die Zeit gemessen werden

Die Kündigung von North One Sport beschäftigt die Weltmeisterschaft weiterhin. Zunächst das Tauziehen um angeblich frisches Sponsorengeld aus Katar. Dann die deutliche Ansage durch die FIA und jetzt der angebliche Boykott der Zeitmessung. In Monte Carlo dürfte man sich in diesen Tagen öfters fragen, ob die Rückkehr in die Topliga der richtige Weg war.

 

Die Faktenlage: NOS untersagte Stage One Technology die Geräte für die Zeitnahme bei der Rallye Monte Carlo einzusetzen. S1T erklärte umgehend, dass der Ex-WM-Promoter bei ihnen stattliche Verbindlichkeiten in Höhe von einer Millionen britischer Pfund angehäuft hätte und man die Geräte notfalls beschlagnahmt, um wenigstens einen kleinen Gegenwert zu erhalten. Überhaupt könnte ohne S1T das System gar nicht eingesetzt werden, denn nur eine kleine Gruppe hätte das nötige Knowhow dazu, wie Geschäftsführer Simon de Banke in einem öffentlichen Brief mitteilte.

 

In Großbritannien schlussfolgern einige Medien, dass durch diesen neuen Streit der Saisonauftakt gar nicht stattfinden kann. Keine Zeitnahme, keine Rallye. Doch in Monte Carlo dürfte dies das kleinste Problem sein. In den letzten drei Jahren setzte man ein eigenes System zur Auswertung ein und könnte problemlos wieder darauf zurückgreifen. Selbst der Einsatz des aus Sicherheitsgründen vorgeschriebenen Trackingsystem ist kein Problem.  

 

Größere Sorgen macht den stolzen Monegassen dagegen die unklare Vermarktungslage. Nach einer fulminanten Live-Übertragung im Vorjahr, müssen sich alle Beteiligten eher auf wenige bewegte Bilder von der Monte einstellen.  Es sei denn, Eurosport wirft kurzerhand die eigene Programmplanung über Bord. Der Sportsender soll nach dem Rauswurf von NOS künftig für die Produktion der Fernsehbilder zuständig sein. 

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