Ypern-Rallye raus – Monza-Rallye rein?

In den letzten Tagen hatten belgische Rallyefans viel Grund zur Freude. Zunächst wurde die Ypern-Rallye mit einem WM-Prädikat bedacht, dann stieg auch noch die Spa-Rallye in die Europameisterschaft auf.

Möglicherweise hat man sich jedoch zu früh gefreut, jedenfalls was Ypern angeht. Hinter den Kulissen wird über enorme Herausforderungen in Sachen Genehmigung gesprochen, die Hürden für die ambitionierte Streckenführung scheinen angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie kaum zu überwinden. Täglich wird das Fragezeichen hinter dem aktuell weiterhin als WM-Finale geplanten belgischen Klassiker, der vom 22. Bis 22. November stattfinden soll, größer.

Die Lücke könnte die Rallye Monza füllen. Die bislang als „WRC-Promotion-Event“ geplante Veranstaltung, die vom 3. bis 6. Dezember terminiert ist, soll Teil des zwischen Angelo Sticchi Damiani, Präsident des italienischen Automobilverbandes ACI, und FIA-Chef Jean Todt höchstpersönlich eingefädelten Pakets aus drei Formel 1-Rennen, sowie dem Rallye-WM-Lauf sein. Nebenbei will man in Italien zeigen, dass man einen WM-Lauf auch auf dem Festland durchführen kann und nicht nur auf Sardinien.

WRC-Finale auf der Rennstrecke?

Die Prüfungen der Rallye Monza befinden sich wie gewohnt auf der weltbekannten Rennstrecke im königlichen Park, aber auch das Pirelli-Testgelände soll genutzt werden. Die Vorfreude hält sich bei den Fahrern erwartungsgemäß ins Grenzen und ob die geplanten 200 Wertungskilometer WM-Niveau besitzen, wird sich erst noch zeigen müssen.

In Italien hofft man bereits auf den ganz großen Coup und will mit dem Gaststart von Valentino Rossi für Furore sorgen. In den Vorjahren zog der Motorrad-Superstar regelmäßig hunderttausende Fans zur Monza Rally Show. Das dürfte in Zeiten der Corona-Krise allerdings ebenfalls vorbei sein. Immerhin lässt sich auf dem abgesperrten Gelände eine kleinere Zahl von Fans leicht kontrollieren.