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"Wollen den WM-Titel holen..."

Keine leichte Aufgabe wartet auf Peugeots neuen Sportchef Jean-Pierre Nicolas. In der letzten WM-Saison wollen die Franzosen unbedingt den WM-Titel einfahren.

<strong>Klare Ziele:</strong> Nicolas will mit WM-Titel aus dem Rallyesport aussteigen

Seit dem 1. März sind Sie als Direktor von Peugeot Sport Nachfolger von Corrado Provera, der in den Ruhestand geht. Was ändert sich für Sie?

"Ich werde sicherlich viel mehr Arbeit haben, denn zusätzlich zu meinen Aufgaben als Teamchef werde ich mich auch um Werbung, Finanzen und die Zusammenarbeit mit den Direktoren von Peugeot kümmern."

 

Nach Bekanntgabe der Entscheidung über den Ausstieg ihres Teams am Ende der diesjährigen Saison dürfte die Motivation in der Truppe nicht gerade groß sein...

"Man kann sich leicht vorstellen, dass dies ein Schock für das Team war. Wir hatten gerade eine schwere Zeit durchgestanden und wollten so nicht abtreten. Deswegen sind alle erfolgshungrig geblieben und auch wenn die Motivation etwas gelitten hat, so wollen wir immer noch siegen. Wenn unser 307 WRC jetzt zuverlässig und konkurrenzfähig ist, dann wirkt sich das auch auf die Mannschaft aus. Das Team hat schon andere Dinge durchstanden und ich bin mir sicher, dass wir bald wieder auf dem Weg nach oben sind."

 

Hat der angekündigte Ausstieg Auswirkungen auf ihre sportlichen Ziele?

"Auch wenn es unsere letzte Saison im Rallyesport ist, geändert hat sich dadurch nichts. Unsere Ziele sind gleich geblieben und wir haben immer noch den gleichen Willen, den WM-Titel für Peugeot zu gewinnen. Wir waren 2004 nicht stark genug, aber in diesem Jahr ist der 307 WRC ein klarer Siegkandidat. Wir hätten sicherlich bei den ersten beiden Rallyes mehr rausholen können, aber es werden sich weitere Möglichkeiten für uns ergeben."

 

Wie bewerten sie den Saisonstart ihrer Fahrer?

"Marcus war Marcus. Er kämpfte zweimal um den Sieg und wurde nicht belohnt. War es Pech, oder der Übereifer? Wie auch immer, jedenfalls haben wir keinen Erfolg gehabt. Er und das Team wissen nun, wie wichtig es ist, ab sofort Punkte zu sammeln. Markko ist sehr intelligent gefahren und ist kein Risiko eingegangen. Gleichzeitig hat er wichtige Punkte für die Hersteller-Wertung geholt und liegt auf Rang zwei der Fahrer-Meisterschaft, mit nur einem Punkt hinter dem Spitzenreiter. Er hat sich immer steigern können und wir wissen in welcher Richtung wir arbeiten müssen. Mit der Hilfe der Ingenieure wird er sein Vertrauen in das Auto weiter steigern und bald ganz vorne mitfahren können."

 

Wie kommt Markko mit dem Team zurecht?

"Er hat uns alle überrascht. Er begegnet einem zunächst schüchtern, zurückhaltend und distanziert, aber sobald er sich wohl fühlt, dann kommt er aus sich heraus. Dann geht er auf die Techniker zu und diese bekommen ein gutes Feedback von ihm. Wir haben ihn nicht nur wegen seines Speeds verpflichtet, sondern auch wegen seines technischen Verständnis und es sieht so aus, als ob er unsere Erwartungen erfüllt."

 

Die überarbeitete Version des 307 WRC wird in Mexiko erstmals auf Schotter eingesetzt. Welche Ziele haben sie bei dieser Rallye und wo soll es die restliche Saison hingehen?

"Die größere Spurbreite wird auf Schotter ein Vorteil sein, ebenso wie die bessere Gewichstverteilung, die wir seit 2004 verbessert haben. Wir werden mal schauen wie es in Mexiko läuft, ohne natürlich zu vergessen, dass wir mit beiden Autos in die Punkte wollen. Natürlich ist auch das restliche Jahr entscheiden und unsere bisherigen Testergebnisse auf Schotter haben gezeigt, dass der 307 WRC schnell und zuverlässig ist. Beide Fahrer haben das Potenzial bei jeder Rallye ganz nach vorne zu kommen."

 

Was macht Peugeot nach 2005, wenn sich die Mannschaft aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück zieht?

"Wir haben verschiedene Alternativen erarbeitet, in welchen Serien Peugeot Sport sich in der Zukunft engagieren kann. Die Entscheidung über das Motorsport-Programm ab 2006 ist noch nicht gefallen, aber sie ist in den nächsten Wochen zu erwarten."

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