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WM-Sieger im Wartestand

Schon bevor Freddy Loix die große Bühne der Rallye-Weltmeisterschaft betrat, erkannten viele Insider, dass hier ein potenzieller Star heranreift.

Freddy Loix: WM-Sieger im Wartestand

Anfang der 90er Jahre erwies sich der flämische Opel-Astra-Pilot in seiner Heimat als nahezu unschlagbar. Nicht weniger eindrucksvoll debütierte er mit diesem Fahrzeug 1993 in der WM ? sieben Jahre, nachdem er im Rennkart erstmals mit dem Motorsport in Berührung gekommen war.

 

Was er im Kreis der ganz Großen zu leisten im Stande ist, konnte Loix nach seinem Debüt in San Remo und bei anderen WM-Läufen auf Asphalt schnell einschätzen. Ebenso rasch erkannte der Belgier jedoch auch, dass er für seine weitere Karriere eine intensive Weiterbildung auf weniger griffigen Straßenbelägen benötigte. Ausgerechnet bei der Königin der Schotter-Events ? der finnischen ?1000 Seen-Rallye? ? stellte er sich 1994 am Steuer seines Fronttrieblers erstmals dieser Herausforderung. 1995 ließ Freddy die Rallye-Welt endgültig aufhorchen: Er holte sich bei der WM-Rallye Italien den Sieg in der so genannten Formel 2, reserviert für zweiradgetriebene Fahrzeuge mit Zweiliter-Saugmotor.

 

Freddy Loix war bereit für den nächsten Schritt: Er wechselte 1996 auf einen Toyota Celica, den belgische Sponsoren finanzierten, und bestritt mit diesem Gruppe A-Allradler vier WM-Läufe. Obwohl ihn vierte Plätze in Spanien und Italien weiterhin als erstklassigen Asphalt-Glüher auswiesen, verschaffte sich der Newcomer mit Rang zwei bei der nicht zur WM zählenden Portugal-Rallye auch einen Ruf als Allround-Pilot.

 

Sechs WM-Einsätze 1997 reichten dem von seiner Fan-Gemeinde ?Fast Freddy? getauften Belgier, um die Aufmerksamkeit der Werksteams endgültig auf sich zu lenken. Toyota verpflichtete ihn als Testfahrer und schickte ihn 1998 zudem bei vier WM-Läufen an den Start. Erfolgreich: Mit dem neuen Corolla WRC fuhr der junge Belgier zwei Mal aufs Podest und erwies sich seinem Teamkollegen Carlos Sainz oft als ebenbürtig. Trotz halbiertem WM-Programm bewies Freddy als Achter der Fahrer-Weltmeisterschaft, das er zu den Großen seiner Zunft zählt und fortan mit ihm zu rechnen sein wird.

 

Für 1999 unterschrieb Loix bei Mitsubishi als zweiter Fahrer neben dem bereits dreifachen Weltmeister Tommi Mäkinen. Doch seine Karriere erlitt einen herben Dämpfer: Nach einem heftigen Überschlag in Kenia musste er sich lange von seinen Wirbelverletzungen erholen. Noch schwerer wog allerdings die Tatsache, dass ihm dadurch wertvolle Testzeit verloren gegangen war. Während Mäkinen den noch nach Gruppe A-Reglement vorbereiteten Lancer zum vierten Titelgewinn trieb, beendete Loix die Saison mit 14 WM-Punkten als Achter. Auch in den kommenden beiden Jahren blieb der Flame dem Team von Andrew Cowan treu.

 

Mit Beginn des Jahres 2002 wechselte Freddy zu Hyundai ? und traf dort erneut auf einen vierfachen Champion als Partner: Juha Kankkunen. Der finnische Routinier konzentrierte sich vornehmlich auf reine Schotter-Rallies sowie die Weiterentwicklung, half seinem jungen Teamkollegen aber auch mit vielen wertvollen Tipps beim Perfektionieren seiner Fahrkünste. Am Steuer des signifikant verbesserten Hyundai Accent WRC3 konnte Loix schnell beweisen, dass auf jedem Untergrund mit ihm zu rechnen ist. Bester Beweis: In Australien schenkte der zum Allrounder gereifte Belgier seinem Team die erste Wertungsprüfungs-Bestzeit des Jahres.

 

Dank seines enormen Grundspeeds bildet Hyundai-Pilot Freddy Loix auch für die neue Saison wieder mit dem technisch besonders versierten Armin Schwarz ein optimales Team. Das Ziel des gelernten Kaufmanns steht fest: Er will endlich den ersehnten und längst verdienten ersten WM-Sieg landen.

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