Neustart im Reich der Mitte

WM-Kalender: China wohl erst 2018 wieder dabei

China war mit viel Mühe in den diesjährigen WM-Kalender gehievt worden, doch dann wurde der WM-Lauf kurzfristig abgesagt. Offiziell waren schwere Regenfälle Schuld, aber hinter den Kulissen gab es gewaltige Organisations-Probleme. Ein Neuanfang ist für 2018 geplant.

Rallye China
Die Rallye China könnte erst 2018 zur Weltmeisterschaft gehören

In China ist fast alles möglich, vorausgesetzt man genießt die Unterstützung der örtlichen Politik. Daran scheiterte offenbar LeTV,  Veranstalter und Vermarkter des geplanten WM-Laufs nördlich von Peking. Offiziell waren schwere Regenfälle und weggespülte Straßen Schuld an der kurzfristigen Absage, hinter den Kulissen brodelte es schon länger. Anfragen der Teams blieben zuweilen Monate lang unbeantwortet, Absprachen nicht eingehalten und ständig geändert. 

Auch beim Thema Finanzen scheint wohl nicht alles so zu sein, wie es der FIA und dem WM-Promoter verkauft wurde. Obwohl LeTV Chinas größter Anbieter von Fernseh-Formaten für Smartphones und Tablet-Computer ist und gerade erst die Fernsehrechte für die Fußball-WM für den asiatischen Markt gekauft hat, verstummen die Gerüchte nicht, dass die Firma finanziell klamm sei, oder zumindest nicht willig, in das Rallye-Thema viel zu investieren.

Jetzt arbeiten die Verantwortlichen an einer tragfähigen und langfristigen Lösung. Dazu soll die Rallye China noch einmal umgekrempelt werden und in die Provinz Sichuan umsiedeln. Dass dort im kommenden Jahr ein WM-Lauf stattfindet, glauben weder Hersteller noch die FIA. Stattdessen soll 2017 genutzt werden, um eine zuverlässige Organisation aufzubauen, mit der man langfristig zusammenarbeiten kann. 

Citroën-Teamchef Yves Matton, der im Auftrag von Konzernchefin Linda Jackson den WM-Lauf in China lauter als jeder andere gefordert  und sogar als Bedingung an die Reanimation des Rallye-Programms der Franzosen geknüpft hatte, schlägt mittlerweile deutlich moderatere Töne an: „Vielleicht verzichten wir auf China 2017, wenn wir ab 2018 dafür eine tragfähige, langfristige Lösung haben; sagen wir für fünf Jahre.“

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