VORSCHLÄGE AN DIE FIA

WM 2015: Keine Zwischenzeiten für Fahrer

Um die Spannung auf der Strecke zu erhöhen, wurde in den letzten Wochen viel diskutiert. Jetzt liegen die Vorschläge zur Absegnung durch den FIA Weltrat bereit, vieles davon kommt einem bekannt vor.

<strong>AUSBREMSEN:</strong> Sebastien Ogier dürfte wenig Gefallen an den neuen Vorschlägen finden

Das wird Sebastien Ogier nicht gefallen. Künftig soll der Führende der Weltmeisterschaft gleich an zwei Tage vornewegfahren und die Straße für die Verfolger säubern. Erst am kurzen Final-Sonntag wird in umgekehrter Reihenfolge des Zwischenstands der entsprechenden Rallye gestartet. Es wäre eine Art „Lex Ogier“, denn weil kein echter Gegner für den Franzosen in Sicht ist, muss man ihm eben per Reglement ein Bein stellen.

Das Thema „Startreihenfolge“ ist nur ein Punkt auf der langen Liste der Vorschläge, die durch die FIA Rallye-Kommission erarbeitet wurde und die helfen sollen, die Weltmeisterschaft künftig attraktiver zu gestalten.

Ein weiterer Punkt ist die Unterbindung der Übertragung von Zwischenzeiten in die Fahrzeuge. Die Fahrer sollen wieder auf sich allein gestellt werden und können sich nicht am Tempo ihrer Gegner orientieren. 

Neueinsteigern soll das Kennenlernen von unbekannten WM-Läufe durch einen dritten Durchgang in der Streckenbesichtigung (Recce) erleichtert werden. Für WM-Teams sind außerdem zusätzliche Testtage geplant, damit der Nachteil gegenüber Hersteller-Teams verkleinert wird. Auch bei der Rally2-Regel – durch die ausgefallene Teams die Möglichkeit eines Neustarts am nächsten Tag erhalten – wird nachgebessert. Generell gibt es für jede ausgelassene Prüfung sieben Strafminuten, fällt einer Fahrer auf der letzten Tagesprüfung aus, bleibt es wie gehabt bei zehn Minuten. Ebenso schlägt die Kommission vor, im kleinen Remote-Service mehr Ersatzteile zuzulassen. Bislang dürfen dort nur Dinge verwendet werden, die der Fahrer im Auto mitführt.

Neuer R-GT-CUP?

In Monte-Carlo startete Marc Duez zum ersten Mal mit einem Porsche 911 R-GT in der Weltmeisterschaft ein, in Deutschland zog Richard Tuthill nach. Nicht nur der Engländer erhofft sich jetzt eine Initialzündung für den Einsatz der Sportwagen. Auch die Rallye-Kommission fasst die Gründung eines FIA R-GT-Cups ins Auge, der aus einer Mischung von WM- und EM-Läufen besteht. Zur Diskussion stehen dabei die Rallyes in Monte-Carlo, Ypern, Deutschland, Wallis und Korsika.

Die Vorschläge der Rallye-Kommission werden bei der nächsten Sitzung des FIA Weltrats am 11. September in Peking besprochen. 

VIDEO: Porsche R-GT in Deutschland

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