WM 2017

Wird die FIA von einem Titel für Privatfahrer überzeugt?

In wenigen Monaten bricht ein neues Zeitalter in der Weltmeisterschaft an. Die neuen World Rally Cars werden alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Doch die Vorgängermodelle sollen nicht verschwinden. Eine neue Meisterschaft für Privatfahrer könnte die Lösung sein.

Für Hersteller wie Volkswagen spielt der Kundensport keinerlei Rolle, bislang geriet noch kein Polo R WRC in private Hand. Entsprechende Planspiele soll es in Wolfsburg zwar gegeben haben, doch umgesetzt wurden sie nie. Die vielen aufgebauten Autos verschwanden aus der Öffentlichkeit.

Ganz anders die Lage bei M-Sport. Hier finanziert man den WM-Einsatz auch durch den Verkauf und die Vermietung von aktuellen World Rally Cars. Das Thema wird künftig nicht so einfach werden, denn genügend Autos der neuen WRC-Generation wird es zunächst nicht geben, außerdem will die FIA künftig ein Auge darauf werfen, wer in den pfeilschnellen Allradlern sitzen darf.

Auch aus diesem Grund schwebt vielen Beteiligten die Einführung einer Privatfahrermeisterschaft vor, in der die aktuelle Generation der World Rally Cars eingesetzt werden darf. „Die Meisterschaft für Privatiers könnte die Lücke schließen, die zwischen der WRC und der WRC2 entsteht, wenn die neuen Autos kommen. Der Abstand zwischen einem WRC 2017 und einem R5 wird ziemlich groß werden“, sagte Richard Millener, bei M-Sport für den Kundensport zuständig. „Im Moment müssen sie Privatiers wie Martin Prokop, Valeriy Gorban oder Yazeed Al Rajhi mit den Werksfahrern messen, was sicherlich toll ist, aber sie reisen ohne einen Preis ab. So könnten sie einen FIA-Titel mit ihren World Rally Cars gewinnen und dadurch mehr Aufmerksamkeit bekommen. Das würde ihnen auch bei der Sponsorensuche helfen.“

Nicht nur M-Sport könnte ein Ausrüster für die Privatmeisterschaft werden. Citroën hat bereits alle Autos in die Hände von PH-Sport gegeben und auch bei Volkswagen könnte es ein Umdenken geben, wenn die dritte WRC-Generation an den Start rollt. „Es würde mehr Starter in die Weltmeisterschaft bringen und die vielen aktuellen World Rally Cars würden nicht von der Bildfläche verschwinden“, meinte Millener, der mit dieser Meinung auch bei der FIA auf offene Ohren stößt.

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