WM 2010

Winter-Saison vom Tisch

Mit dem Plan, die Rallye-WM künftig im Winterhalbjahr auszutragen, ist Promoter ISC gescheitert. Man hatte die Rechnung ohne die eigene Kundschaft gemacht.

<strong>WIE GEHABT:</strong> Am Kalender der Rallye-WM wird nichts geändert

Mit der Denkweise der ISC klang der Plan logisch. Wenn die Rallye-WM künftig in den Winter ausweicht, muss man sich die Aufmerksamkeit nicht mehr mit der übermächtigen Formel-1 teilen. Die große breite Masse der Motorsportfans würde sich dann auch für Loeb & Co interessieren und alles würde gut.

 

Doch die Rechnung hatte man ohne die eigene Kundschaft gemacht. Die großen TV-Anstalten zeigten der ISC die kalte Schulter und lehnten die Pläne ab. „Rund 80 Prozent unserer Fernsehpartner haben sich dagegen entschieden“, musste ISC-Chef Simon Long kleinlaut zugeben. Ausschlaggebender Punkt: Rallye-WM alleine funktioniert nicht in der breiten Masse. So platziert RTL schon seit Jahren die Berichte im Umfeld der Formel-1 um die nötige Einschaltquote zu erreichen. Die Kölner hatten von Beginn an die Pläne kritisiert und auf die erschwerte Finanzierbarkeit hingewiesen.

 

Die ISC legt nun einen neuen Vorschlag vor und plant mit 13 Rallyes von Februar bis Oktober. Den Januar hat man bereits ausgeklammert, nachdem die Organisatoren der Rallye Monte Carlo noch keine große Lust verspüren wieder in die WM zurück zu kehren und stattdessen lieber den IRC-Auftakt ausrichten.

 

Während Wackelkandidat Bulgarien noch durch Argentinien abgelösten werden könnte, soll Wales wieder das Finale 2010 ausrichten. Das könnte den dortigen Organisatoren im Kampf um die gestrichenen staatlichen Fördermittel äußerst hilfreich sein. Die walisische Regierung hat den fünfjährigen Kontrakt mit der Begründung aufgekündigt, da die in Cardiff und Swansea beheimatete Rallye 2010 nicht im WM-Kalender vorgesehen ist, sei die Vertragsgrundlage hinfällig. Schon in diesem Jahr soll kein Geld mehr fließen. Sollte die FIA das britische Saisonfinale tatsächlich wieder im Kalender 2010 verankern, hat die Regierung schlechte Karten.

 

Entwurf WM-Kalender 2010

Schweden
Mexiko
Portugal
Jordanien
Türkei
Neuseeland
Bulgarien*
Finnland
Deutschland
Japan
Korsika
Spanien
Großbritannien

 

*Ersatzlauf Argentinien

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