WM 2013

Wilson lässt sich weiter Zeit

M-Sport-Chef Malcolm Wilson will sich so lange wie möglich Zeit lassen, ehe er den zweiten Fahrer seines Teams für die WM-Saison 2013 verkündet.

<strong>LÄSST SICH NICHT IN DIE KARTEN SCHAUEN:</strong> Malcolm Wilson hält sich in Sachen 'zweiter Fahrer' weiter bedeckt

Schwierige Zeiten ist Malcolm Wilson aus der Vergangenheit gewöhnt. Schon oft genug kämpfte der M-Sport-Boss um Budgettöpfe, damit sein Team weiter in der Rallye-Weltmeisterschaft antreten kann. Doch in diesem Jahr liegen die Hürden besonders hoch. Der langjährige Partner Ford stieg vorzeitig aus, Wilson will dennoch versuchen als Semiwerksteam im Konzert der Großen zu bestehen.

 

Noch sind die technischen Voraussetzungen dafür gegeben. Der Fiesta WRC gilt als das schnellste Auto im Feld und angekündigte Neuentwicklungen sollen ab Saisonbeginn die Konkurrenzfähigkeit möglichst lange erhalten. Auf der Fahrerseite muss Wilson jedoch Abstriche hinnehmen und macht kein Geheimnis daraus, dass er nach Kandidaten sucht, die eigene Sponsorengelder mitbringen. Im Falle von Mads Östberg bekam er beides. Einen schnellen Fahrer und dessen gut gefüllte Brieftasche.

 

Bleibt die Frage, wer den zweiten Fiesta WRC steuern wird? Petter Solberg musste bei den Verhandlungen passen, er wollte für sein Cockpit nicht bezahlen. Evgeny Novikov ist dadurch Topfavorit für den Zuschlag, aber auch der Name von Thierry Neuville wird immer wieder genannt. Dessen Freund Nasser Al-Attiyah brachte nicht nur gern gesehene Sponsor-Millionen aus Katar zu M-Sport, sondern wird auch bei sieben Läufen einen dritten Fiesta WRC steuern. Zumindest für die ersten beiden WM-Einsätze in Monte Carlo und Schweden hat sich Ex-Skoda-Werkspilot Juho Hänninen beim Team eingemietet.

 

Wilson will sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Von Montag bis Freitag reist sein Team in den Seealpen um ausgiebig für die Rallye Monte Carlo zu testen. "Dort werden neben Mads Östberg unter anderem Evgeny Novikov und Juho Hänninen fahren", sagt Wilson. Mit dabei ist auch ein dritter Fahrer, dessen Name der M-Sport-Chef jedoch nicht nennen will.

 

Antrag bei FIA wegen Kubica

 

"Das muss aber nichts mit dem offiziellen Team zu tun haben. Denn so groß ist die Auswahl an Toppiloten nicht. Zudem sitzen bei M-Sport ab und an auch Kunden am WRC-Steuer“, erklärt Wilson und heizt damit die Gerüchteküche an anderer Stelle an. Der Brite bestätigt nämlich, dass neben Citroen auch M-Sport bei der FIA einen Antrag eingereicht hat, um dem an der rechten Hand gehandicapten Robert Kubica mit einer Schaltwippe am Lenkrad die Möglichkeit zu bieten, mit einem modifizierten Schaltsystem in ein aktuelles Rallyeauto einzusteigen.

 

Aber wer fährt nun den zweiten M-Sport-Fiesta? „Mit dieser Entscheidung, werde ich mir so lange wie möglich Zeit lassen", erklärte er. „Ich denke aber, dass wir bis zum WM-Nennschluss der FIA am 14. Dezember mehr wissen. Genau genommen hätten wir aber noch ein paar Tage länger Zeit, denn mit Mads haben wir den ersten Fahrer, der bei allen 13 WM-Läufen am Start stehen muss ja schon bestimmt.“

 

M-Sport als anerkannter Hersteller?

 

Auch beim Teamnamen ist nach Aussage von Wilson noch keine Entscheidung gefallen. Das Reglement sagt, dass der Hersteller in der Bezeichnung zu finden sein muss. "Wir diskutieren gerade mit der FIA, ob es den Regeln entspricht, wenn wir M-Sport als 'Hersteller' bezeichnen." - Bis zum 14. Dezember muss zumindestens in diesem Punkt Klarheit geschaffen werden. Dann endet die Einschreibefrist der FIA für die WM 2013.

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