Rallye Korsika

Wie stark ist Citroën auf Asphalt?

In Monte Carlo war Citroën nicht konkurrenzfähig. Doch für Korsika sieht man sich besser gerüstet und Kris Meeke soll einen weiteren Sieg einfahren.

Der legendäre Ruf der 'Tour de Corse' reicht bis in die 50er-Jahre zurück, lange vor der Einführung der Rallye-Weltmeisterschaft. Bereits damals waren die Strecken auf Korsika eine harte Prüfung für das Handling der Autos und das Können der Piloten. Noch heute ist die „Rallye der 10.000 Kurven“ für ihre engen und kurvigen Prüfungen auf welligem und rauen Asphalt bekannt. Da die Rallye Monte Carlo nicht als echte Asphalt-Rallye angesehen werden kann, ist Korsika der erste Auftritt der World Rally Cars der Generation 2017 auf festem Belag. Dennoch hinterließ die 'Monte' einen zwiespältigen Eindruck von der Konkurrenzfähigkeit des neuen Citroën C3 WRC. Ausgerechnet auf Asphalt, traditionell eine Domäne der Franzosen, war man nicht siegfähig.

„Das Problem wurde erkannt. Aber das wird sich erst im nächsten Jahr in Monte-Carlo auswirken“, erklärte Teamchef Yves Matton, der seine Mannschaft für das Heimspiel gut aufgestellt sieht. „Für einen französischen Hersteller ist die 'Tour de Corse' eine ganz besondere Veranstaltung. Wir wollen den neunten Sieg für Citroën feiern und setzen erstmals in dieser Saison drei C3 WRC ein.“ 

Zwar hat der Sieg in Mexiko etwas Dampf vom Kessel genommen, doch Technikchef Laurent Fregosi verpflichtete seine Truppe zur intensiven Testarbeit auf Asphalt. „Wir haben bei der Rallye Monte Carlo gelernt, dass wir am Fahrwerk arbeiten müssen. Bei unseren vier Testtagen auf Korsika haben wir uns in der vergangenen Woche auf diesen Punkt konzentriert, ohne jedoch die anderen Bereiche wie Differenzialeinstellungen und Reifenwahl zu vernachlässigen“, so Fregosi. „Am Ende der Tests, als wir das ursprüngliche Setup mit den in der Woche erarbeiteten Einstellungen verglichen haben, waren die Fahrer begeistert. Wir müssen diesen Fortschritt jetzt in Ergebnisse bei der Rallye umsetzen.“

Meeke bleibt abwartend

Vor allem auf Mexiko-Sieger Kris Meeke ruhen die Hoffnungen von Citroën und Teamchef Matton. „Kris hat auf diesem Untergrund bereits sein Potenzial gezeigt und ich glaube, er kann ganz vorn mitkämpfen“, sagte der Belgier. Meeke selber gibt sich zurückhaltend. „Ich kann nicht sagen, dass ich mit vollem Selbstvertrauen anreise, aber ich bin mit der Arbeit beim Test sehr zufrieden. Wir haben ein gutes Auto mit einem ausgeglichenen Handling. Während der Rallye werden wir sehen, ob wir nahe an unserem vollen Potenzial sind“, so Meeke, der bislang vier Mal auf Korsika an den Start ging. Die meiste Erfahrung hat sein Teamkollege Craig Breen, der den Klassiker schon fünf Mal bestritt.

Nachdem der französische WM-Lauf im letzten Jahr im Herbst ausgetragen wurde, rückte er jetzt zwischen die Überseerallyes in Mexiko und Argentinien. Für die Teams eine willkommene Abwechslung, denn so wurde eine Serie von sechs Schotter-Rallyes in Folge vermieden. Die Route auf Korsika ist mehr oder weniger identisch mit 2016: Nach der Auftaktetappe bei Ajaccio verbringen die Teams den Samstag in der Region um Bastia und bestreiten am letzten Tag Prüfungen rund um Porto-Vecchio. Bei der 60. Auflage der Traditionsrallye werden nur zehn Wertungsprüfungen ausgetragen. 

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