WM-Zukunft

Widerstand gegen Ausbau der Rallye-WM

In Kroatien werden plötzlich fleißig Hände geschüttelt, doch die WM-Verantwortlichen planen längst mit anderen Zielen. Die weltweite Expansion der Serie stößt bei den Teams auf starke Skepsis. Selbst bei der FIA ist man nicht überzeugt.

Großer Bahnhof in Kroatien. FIA Rallye-Direktor Jarmo Mahonen, Rallye-Kommissionspräsident Carlos Barbosa und WRC-Promoter Oliver Ciesla treffen unter anderem auf Premierminister Andrej Plenkovic und Parlamentspräsident Bozo Petrow. Es geht um die Rallye Kroatien, die mit Hilfe der Spitzenpolitiker in die Weltmeisterschaft gehievt werden soll.

Im Servicepark der Rallye Argentinien sorgte das vom WRC-Promoter in die Öffentlichkeit getragene Treffen für eine kleine Überraschung. Unlängst wunderte man sich noch über die von Ciesla geäußerten Pläne, die Rallye-WM auf 16 Läufe aufzubauen. „Das ist einfach zu viel“, erklären Hyundai-Teamchef Michele Nandan und M-Sport-Boss Malcolm Wilson unisono. 

Nebelkerze Kroatien?

Auf allen Seiten herrscht dagegen Einigkeit, dass es künftig ein besseres Verhältnis zwischen europäischen Läufen und denen im Rest der Welt geben soll. Daher vermuten die Teams hinter dem Kroatien-Besuch eher ein Druckmittel für Verhandlungen mit aktuellen Veranstaltern.

Auch die FIA Sicherheitsbeauftrage Michele Mouton steht dem Vorschlag von 16 WM-Läufen skeptisch gegenüber. „Wir sollten vielleicht erst einmal 14 probieren und schauen wie das geht“, sagte die Französin, die sich auch gegen die Abschaffung des Shakedowns ausspricht. „Dieser gehört zu einer Rallye einfach dazu, schon aus Sicherheitsgründen. Es ist wichtig, dass die Fahrer ihr Wettbewerbsgerät vor dem Lauf bewegt haben.“

« zurück