Rallye Monte Carlo

Wer hat’s erfunden? Die Franzosen!

Die richtige Reifenwahl ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch wegen der reglementbedingten Beschränkungen müssen die Teams improvisieren und greifen zu ungewöhnlichen Mitteln. Eine davon ist sogenannte „Überkreuz-Montage“ von unterschiedlichen Reifen.

<strong>REIFENROULETTE:</strong> Vor allem die Rallye Monte Carlo stellt die Teams vor schwierige Entscheidungen bei der Reifenwahl

Bei unklaren und wechselhaften Wetterverhältnissen wählen die Rallye-Piloten aus ihrem beschränkten Sortiment immer häufiger gemischte Bereifungen über Kreuz, beispielsweise gleichzeitig Slick- und Regenreifen, wobei die Slicks vorne links und hinten rechts, die Regenreifen entsprechend gegenüber montiert werden.

Dass diese abenteuerlich anmutende Variante funktioniert, liegt an der Eigenart des Antriebsstrangs in einem World Rally Car. In Vorder- und Hinterachse arbeiten Sperrdifferenziale, in der Mitte fehlt das Differenzial, der Durchtrieb ist starr. Das bedeutet, dass die Drehzahl der Räder auf beiden Fahrzeugseiten und zwischen Vorder- und Hinterachse nur geringfügig voneinander abweichen können. Gute Traktion von einem Rad wird weitgehend auf alle anderen Räder übertragen, einseitig oder an einer Achse durchdrehende Räder gibt es praktisch nicht.

Nicolas Vouilloz, der Eisspion von Sebastien Ogier, gilt als 'Erfinder der gekreuzten Reifen'. „Wir haben das bei Reifentests mit Michelin vor Jahren ausprobiert und es hat besser funktioniert, als unterschiedliche Reifen an Vorder- und an Hinterachse zu fahren. Wir dürften die ersten gewesen sein, die das im Wettbewerb eingesetzt haben“, so der 37-Jährige aus Nizza, der die Extreme auch auf zwei Rädern beherrscht: Vouilloz war zehn Mal Weltmeister im Mountainbike-Downhill.

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