Entscheidung bis September

Warten auf Grönholm

Auch in Finnland gab Marcus Grönholm nichts über seine Zukunft bekannt. Bis September will sich der Finne entscheiden, ob er seine Karriere beendet.

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"Wenn ich 40 bin, höre ich auf", hat Marcus Grönholm seiner Frau Tessa vor Jahren versprochen. Rechtzeitig zur Schweden-Rallye 2008 läuft die Uhr für den zweimaligen Weltmeister ab - oder auch nicht. In der fast zweimonatigen Sommerpause wollten sich Grönholm und Teamchef Malcolm Wilson eigentlich zusammensetzen, um über eine Vertragsverlängerung zu sprechen, doch das Treffen fand erst am Tag nach der Finnland-Rallye statt.

 

Ford hat keine große Wahl. Auf dem Markt ist kein erstklassiger Fahrer zu haben, Grönholm kann beim Gehalt hoch pokern. Eigentlich muss der Großgrundbesitzer aus Inkoo nicht wegen des Geldes seine Karriere fortsetzen, doch Ehefrau Tessa baut in der Heimat der Grönholms gerade ein großes Einkaufszentrum auf, ein paar weitere Millionen wären da nicht unwillkommen. Auf der anderen Seite ist Grönholm ein ausgeprägter Familienmensch, und diese Seite ist in den vergangenen acht Jahren erheblich zu kurz gekommen.

 

Beifahrer Timo Rautiainen macht sein Schicksal von dem seines Schwagers Grönholm abhängig. "Ich richte mich komplett nach ihm. Wenn er aufhört, höre ich auch auf." Die Frage, ob er persönlich lieber weiterfahren wolle, will er nicht beantworten. "Sonst sieht es so aus, dass ich Druck auf ihn ausübe."

 

Auch finnische Insider haben keine Ahnung, wie sich Grönholm oder Tessa entscheiden. Die meisten Experten sind sich jedoch einig, dass es im besten Fall um einen Einjahres-Vertrag geht. Das Ford-Rallye-Programm ist bis Ende 2008 abgesegnet. Eine Verlängerung wird laut Sportchef Jost Capito frühestens im Januar 2008 beschlossen. Um Malcolm Wilson die Planung zu erleichtern, will sich Grönholm aber vor dem Herbst entscheiden. Für Wilson ist der Einjahres-Vertrag die optimale Lösung. "Mikko braucht noch ein Jahr, bis er so weit ist, dass er das Team führen kann", sagt der Engländer über Mikko Hirvonen. Bis Ende 2008 wäre auch Jari-Matti Latvala erfahren genug, um sich in einem Werksauto zu beweisen.

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