WM 2016

Wales nach WP8: Unruhe bei Volkswagen

Ungewohnte Probleme mit dem sonst so zuverlässigen Polo WRC bereiten Volkswagen in Wales tiefe Sorgen. Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen fallen nach Antriebsschäden weit zurück, Sebastien Ogier rettete mit viel Glück seine Führung ins Etappenziel, denn auch er verliert den Allradantrieb.

VW Polo Wales Rally GB
Die Polos haben in Wales mit ungewohnten Problemen zu kämpfen

Der Tag ohne Mittagsservice hatte für Volkswagen unangenehme Auswirkungen. Zuerst bremste ein Antriebsschaden Andreas Mikkelsen ein, dann erwischte es Jari-Matti Latvala mit dem gleichen Problem. Sebastien Ogier vernahm bereits am Mittag ungesunde Geräusche in seinem Polo, doch der Weltmeister hatte Glück, sein Antrieb hielt fast die komplette Etappe. Erst kurz vor dem Ziel der letzten Tagesprüfung erwischte es auch ihn. „Wir müssen definitiv danach schauen, denn drei Autos haben an einem Tag ein Problem, das vorher noch nie aufgetreten ist“, meinte Ogier.

Während vor allem Mikkelsen in der Gesamtwertung aussichtslos zurückfiel, kann sich Ogier trotz des Problems an der Spitze behaupten und liegt mit einem Vorsprung von 37,3 Sekunden souverän vorn. Seine gewohnte Rolle als Straßenfeger brachte ihm heute sogar einen Vorteil ein, denn je mehr World Rally Cars über die Waldwege pflügten, um so mehr loser Schotter und Matsch wurde aufgewühlt. „Das sind perfekte Bedingungen wenn man erster Fahrer auf der Strecke ist“, analysierte Citroën-Pilot Kris Meeke. 

Als ärgster Ogier-Verfolger entpuppte sich überraschend Ott Tänak, dessen DMack-Pneus am Vormittag bestens funktionierten. Doch auf der zweiten Schleife konnte er seine Leistung nicht wiederholen und fiel zurück. Tänak büßte dabei nicht nur durch einen Reifenschaden auf der letzten Tagesprüfung wertvolle Zeit ein, eine lockere Radaufhängung sorgte für mehr Bewegung im Heck, wie es dem Ford-Pilot recht war.

Viel Spannung herrscht im Kampf um den dritten Rang. Thierry Neuville kann sich im Tagesverlauf vom achten Platz bis auf das Podium verbessern. Der Belgier liegt nach seiner ersten Bestzeit nur knapp vor Hyundai-Markenkollegen Hayden Paddon und Citroën-Sperrspitze Meeke. Dessen Teamkollege Craig Breen hatte sich mit einem Überschlag auf der fünften Prüfung vorzeitig aus der Etappe verabschiedet. Zum Sechstplatzierten Dani Sordo klafft bereits eine deutliche Lücke. Dem Spanier sitzt Mads Östberg im Nacken, der es am Samstag mit Latvala zu tun bekommen wird, vorausgesetzt, Volkswagen kann die Probleme mit dem Antrieb ausmerzen.

Lappi mit Heckschaden schnell

In der WRC2-Wertung liegt Skoda-Werkspilot Esapekka Lappi komfortabel in Führung, obwohl er den ganzen Tag mit einem eingedrückten Heck umherfahren muss, dass bei einem Baumtreffer auf der ersten Prüfung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hinter dem Finnen folgen mit Teemu Suninen und Pontus Tidemand zwei weitere Skoda-Piloten.

Auch am Samstag stehen erneut acht Prüfungen auf dem Programm. Die 9,64 Kilometer lange „Pantperthog“ kehrt zum ersten Mal seit 20 Jahren in den Rallye-Ablauf zurück, und für die Zuschauerprüfung vor dem Cholmondeley Castle wagen sich die Teilnehmer am Abend sogar über die Landesgrenze nach England. Wie am Freitag ist kein Mittagsservice vorgesehen. 

Zwischenstand nach WP8

1.Ogier / IngrassiaVolkswagen Polo R WRC01:44:31.2
2.Tänak / MõlderFord Fiesta RS WRC+0:37.3
3.Neuville / GilsoulHyundai NG i20 WRC+1:09.0
4.Paddon / KennardHyundai NG i20 WRC+1:12.8
5.Meeke / NagleCitroën DS3 WRC+1:14.8
6.Sordo / MartíHyundai NG i20 WRC+2:07.2
7.Östberg / FlöeneFord Fiesta RS WRC+2:37.3
8.Latvala / AnttilaVolkswagen Polo R WRC+3:43.6
9.Lefebvre / De TurckheimCitroën DS3 WRC+4:21.6
10.Lappi / FermŠkoda Fabia R5+4:55.0

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