Wales nach WP16: Ogier zieht davon

Sebastien Ogier hat den Sieg in Wales klar vor Augen. Der Weltmeister baute am zweiten Tag der Rallye Großbritannien seinen Vorsprung noch weiter aus und ist auf dem besten Weg, den ersten Schotter-Sieg in dieser Saison zu feiern. „Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit unserem Tag. Es hätte für Julien und mich kaum besser laufen können. Wir haben voll attackiert und versucht, das Maximum aus unserer Startposition herauszuholen, die hier einen kleinen Vorteil bietet“, sagte Ogier.

Ford-Privatier Ott Tänak musste seine Hoffnungen auf eine Überraschung am Nachmittag endgültig begraben. Zunächst schien es, als ob der Este etwas vom Vorsprung des Spitzenreiters abknabbern könnte, doch dann legte Ogier gegen Ende der Etappe noch eine Schippe nach, um seinem Verfolger deutlich zu machen, dass die Sache gelaufen ist.

Paddon will Neuville angreifen

Ein Fünkchen Spannung herrscht immerhin noch im Kampf um den dritten Platz. Hyundai-Pilot Thierry Neuville kann sich knapp vor seinem Markenkollegen Hayden Paddon behaupten, doch beide trennen gerade einmal zwölf Sekunden. „Alles was wir machen können ist weiter Druck auf ihn auszuüben. Der Abstand ist nicht groß genug, damit er sich entspannen kann, also werden wir weiter angreifen“, versprach Paddon, der selbstkritisch zugab, dass sein aggressiver Fahrstil unpassend für die walisischen Schotterprüfungen und die nasskalten Wetterbedingungen sind.

Für Kris Meeke ist es bislang ein frustrierendes WM-Heimspiel. Der Citroën-Pilot spulte als Fünfter stur seine Kilometer ab, ohne eine Chance, weiter nach vorne zu kommen. „Die Jungs vor mir fahren in einer anderen Rallye. Ich bin am Limit, aber es ist frustrierend wenn man die Zeiten sieht. Wir haben kaum Traktion“, spielte Meeke auf seine späte Startposition an, die in Wales ein Nachteil ist. „Ich will nie wieder so langsam bei einer Rallye Großbritannien sein. 2017 kann nicht schnell genug kommen.“

Während Dani Sordo auf dem sechsten Platz ein ähnliches Schicksal erleiden muss wie Meeke, bekommt es dahinter Mads Östberg wie erwartet mit Jari-Matti Latvala zu tun. Der Finne hat sich nach den gestrigen Problemen Stück für Stück an den Norweger herangefahren und liegt nur noch sieben Sekunden zurück.

Lappi in WRC2 klar vorn

Auch in der WRC2 sind die Positionen längst bezogen. Esapekka Lappi erfüllt als Führender souverän die Erwartungen des Skoda-Werksteam. Hinter ihm handelte sich Teemu Suninen wegen eines Frühstarts zwar zehn Strafsekunden ein, bleibt aber weiterhin vor Pontus Tiedemand und Jan Kopecky. „Das war kein guter Tag für uns. Wir haben zu viel Zeit verloren“, sagte Suninen, der auf einen Patzer seines Titelkonkurrenten am Sonntag hoffen muss. „Wir müssen morgen weiter Vollgas geben, um Druck auf Lappi zu machen.“

Rückkehr nach England

Die Rallye Großbritannien stattete erstmals in diesem Jahrtausend England einen wettbewerbsmäßigen Besuch ab. Mit der abschließenden Prüfung des Samstags, „Cholmondeley Castle“ wurden 1,8 Kilometer auf Zeit außerhalb von Wales ausgetragen. Am zweiten Rallye-Tag absolvierten die Teilnehmer insgesamt 99,91 Kilometer ohne zwischenzeitlichen Service oder Wechsel der Wettbewerbsreifen – und das bei extrem unwirtlichen Bedingungen mit Matsch und Schlamm sowie teils dichtem Nebel.

Der morgige Sonntagvormittag umfasst zwei Mal drei Prüfungen, darunter auch „Clocaenog“. Die 7,93 Kilometer lange „Brenig 2“ dient als sogenannte Power Stage: Hier werden die drei Schnellsten mit bis zu drei WM-Zusatzpunkten belohnt. Über die Zielrampe geht es nach über 330 WP-Kilometern dann in Llandudno. 

Zwischenstand nach WP16

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