WM 2013

VW: Portugal als Gradmesser

Zwei Siege konnte Volkswagen bereits in dieser Saison einfahren, doch die wahre Leistungsfähigkeit des Polo R WRC wird erst die bevorstehende Rallye Portugal aufdecken. Speerspitze Sebastien Ogier ist bestens motiviert. An der Algarve feierte er bereits zwei Saisonsiege.

<strong>STARKES DEBÜT:</strong> In Mexiko holte Sebastien Ogier den ersten Schotter-Sieg des Polo R WRC

"Nach drei vollkommenen unterschiedlichen Rallyes zu Saisonbeginn erwartet uns in Portugal die erste ‚typische‘ WM-Rallye“, blickt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito auf das bevorstehende Wochenende. "Harte Schotter-Pisten, frühlingshafte Temperaturen und – im Gegensatz zur Rallye Mexiko – Etappen nur knapp über dem Meeresspiegel: Sehr ähnliche Bedingungen werden wir wohl auch bei den kommenden Rallyes in Argentinien, Griechenland und Italien vorfinden. Insofern ist die Rallye Portugal ein weiterer wichtiger Gradmesser für die Leistungsfähigkeit des Polo R WRC."

 

Ende März testete jede VW-Fahrerpaarung jeweils zwei Tage lang in Portugal, um sich auf die besonderen Herausforderungen der zweiten Schotter-Rallye des Jahres einzustellen. Dort müssen sich die Piloten auf 15 Wertungsprüfungen über insgesamt 386,73 Kilometer beweisen.

 

Den Auftakt bildet die Qualifikation am Donnerstagvormittag, wenn die Piloten ihre Startpositionen für die erste Etappe herausfahren. Die ersten vier Wertungsprüfungen bestehen aus der zweimaligen Durchfahrt der Prüfungen „Mú“ und „Ourique“ am Freitagvormittag, bevor am Freitagnachmittag eine über 200 Kilometer lange Verbindungsetappe nach Lissabon auf dem Programm steht. In der portugiesischen Hauptstadt steigt am frühen Abend eine spektakuläre Zuschauerprüfung vor der imposanten Kulisse des Nationalen Archäologiemuseums. Das „Mosteiro dos Jerónimos“ ist eines der bedeutendsten Bauwerke Portugals und zählt seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

50 Kilometer Powerstage

 

Die längste Etappe der Rallye Portugal bildet der Samstag mit insgesamt sechs WP und 158,74 Wertungskilometern über unzählige Sprünge auf den kurvenreichen Schotter-Pisten an der Algarve-Küste. Wie schon bei der Rallye Mexiko erwartet die Piloten die über 50 Kilometer lange „Königsprüfung“ („Almodovar“) allerdings erst am Sonntag – und das gleich zweimal, wobei die zweite Durchfahrt gleichzeitig die abschließende Power Stage bildet. Nirgendwo sonst sind die zusätzlichen WM-Zähler für die erst-, zweit- und drittplatzierten Teilnehmer härter verdient.

 

Ogier wieder fit

 

Nachdem er den Fafe Rallye Sprint krankheitsbedingt absagen musste, zeigt sich Volkswagens Nummer-1 bereit für den nächsten WM-Lauf. "Ich bin zuversichtlich für die Rallye Portugal, denn in Mexiko haben wir gesehen, dass der Polo R WRC auch auf Schotter konkurrenzfähig ist – das ist wichtig", sagte Sebastien Ogier. "Die kommende Rallye ist als weitere Standortbestimmung besonders interessant, weil wir dort die Bedingungen vorfinden, die in der Rallye-Weltmeisterschaft am häufigsten vorkommen: harter Schotter und Etappen, die nicht weit über Meereshöhe ausgetragen werden."

 

"Doch die Rallye Portugal hat zwei Gesichter. Wenn es dort trocken ist, ist der Untergrund sehr hart und bietet viel Grip. Aber wenn es regnet, wird der Boden sehr weich und matschig und bietet nur sehr wenig Haftung. Das haben wir im vergangenen Jahr erlebt – und dann macht es nicht besonders viel Spaß, dort zu fahren. Mir ist es wesentlich lieber, wenn es trocken ist", erklärt der Franzose weiter. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in Portugal an unsere zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen können, denn ich mag die Rallye einfach sehr. Sie ist eine meiner Lieblingsrallyes. Dort habe ich 2010 meinen ersten Sieg in der Rallye-WM gefeiert und 2011 konnte ich dort erneut gewinnen. Es ist also die bislang einzige WM-Rallye, die ich schon zweimal in meiner Karriere gewonnen habe."

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