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Vorschau Rallye Korsika

Eines hat die Rallye Korsika mit den WM-Läufen in Schweden und in Finnland gemeinsam: Eigentlich können nur Einheimische auf der Mittelmeer-Insel gewinnen.

<strong>Favoriten:</strong> Schlagen die Citroens in Korsika erneut zu?

Oktoberfest, zweiter Akt: Gut eine Woche nach der San Remo-Rallye Italien steht mit der ?Tour de Course? die zweite von drei aufeinanderfolgenden Asphalt-Veranstaltungen auf dem Programm der Rallye-Weltmeisterschaft, bevor es nur vier Tage später bei der Rallye Spanien bereits erneut an den Start geht.

 

Eines hat die Rallye Korsika mit den WM-Läufen in Schweden und in Finnland gemeinsam: Eigentlich können nur Einheimische die Asphalt-Tortur auf der Mittelmeer-Insel gewinnen. So schafften es in den vergangenen 24 Jahren gerade Mal die Namen von vier Nicht-Franzosen in die Siegerliste dieses Klassikers: Der Finne Markku Alen gewann 1983 und 1984, Carlos Sainz aus Spanien blieb 1991 erfolgreich, der Schotte Colin McRae ließ sich 1997 und 1998 feiern, während mit Jesus Puras 2001 ein weiterer Südeuropäer in der Heimat Napoleons die Heim-Askaris besiegte. Im Gegenzug brachte es allein Didier Auriol bei dieser Rallye gleich auf sechs Siege ? Rekord, denn kein anderer Pilot blieb bei einem einzigen WM-Lauf so oft erfolgreich.

 

Somit scheinen die französischen Rallye-Spezialisten einem besonderen Menschenschlag anzugehören, denn für Topzeiten auf den ebenso schnellen wie gewundenen Wertungsprüfungen dieser Insel brauchen die Piloten ? neben fahrerischem Können ? vor allem jede Menge Mut: Zumeist begrenzen unnachgiebige Felswände auf der einen und wenig einladende, bis zu 300 Meter tiefe Abgründe auf der anderen Seite das so gut wie nie geradeaus führende Asphaltband. Schon der kleinste Fehler kann sich als äußerst folgenschwer erweisen ? und bedeutet beinahe immer das sichere Aus.

 

Übrigens transportiert Reifenhersteller Michelin 3240 Rallye-Pneus für die World Rally Cars seiner Partnerteams von Peugeot, Citroën, Ford, Skoda und Hyundai in zehn Sattelschleppern nach Korsika ? all jene Reifen, die für die Teilnehmer der Junior-Weltmeisterschaft oder lokale Rallye-Piloten vorgesehen sind nicht mitgerechnet. 22 Ingenieure und Mechaniker stehen den Fahrern hilfreich zur Seite. Nachdem der neu entwickelte Trocken-Slick N2+ ?FP? auf der mit mehr als 50 Kilometer ungewöhnlich langen ?Teglia?-Prüfung der Rallye Italien ein erfolgreiches Debüt feierte, kommt er auch auf der Mittelmeer-Insel zum Einsatz.

 

?Obwohl es hier keine so langen Wertungsprüfungen gibt, so wurden wir von unseren Partnern dennoch gebeten, diesen Pneu auch bei der Rallye Frankreich anzubieten?, erläutert Aimé Chatard, Leiter des Rallye-Engagements von Michelin. ?Auch wenn die Zeit für die Produktion extrem knapp war, so konnten wir dem Wunsch entsprechen.?

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