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Vorschau Rallye Akropolis

Schotterfestival am Mittelmeer, Teil drei: Nach den beiden Veranstaltungen auf Zypern und in der Türkei steht nun Griechenland auf dem WM-Programm.

<strong>Belastung:</strong> Die Akropolis-Rallye ist der härteste WM-Lauf des Jahres

Die Rallye Griechenland zählt traditionell zu den härtesten Veranstaltungen im WM-Kalender. Die mit unzähligen Schlaglöchern und Felsbrocken, die zum Teil die Größe von Fußbällen haben, gesäten Schotterpfade stellen Mensch und Material gleichermaßen auf die Probe. Hinzu kommen noch Temperaturen von über 30 Grad Celsius, die Ende Juni in Griechenland an der Tagesordnung sind. Dadurch können sich die Innenräume der World Rally Cars leicht bis auf über 70 Grad aufheizen.

 

Dabei ist es unerlässlich, dass die Lenkradakrobaten einen kühlen Kopf behalten: Denn die ?Akropolis? gewinnt nicht zwingend der schnellste Fahrer, sondern der, der die richtige Mischung aus aggressiver und materialschonender Fahrweise findet. ?Du musst einfach clever agieren?, beschreibt Skoda-Pilot Janne Touhino. ?Ansonsten kannst du dir sehr leicht dein Auto beschädigen.?

 

Um eventuelle Reifenschäden muss sich die Michelin-Fraktion der WRC-Piloten dabei allerdings nur wenig Gedanken machen: Sie können sich auf das bewährte ATS-System (Appui Temporaire Souple) verlassen, dass selbst bei größeren Beschädigungen des Reifens oder der Felge die Weiterfahrt in nahezu unverändertem Wettbewerbs-Tempo ermöglicht. Sein Debüt feierte die so genannte ?Mousse?-Technologie übrigens 1987 - bei der Rallye Griechenland.

 

Aufgrund der materialmordenden Charakteristik der Rallye Griechenland kommen auch auf die Reifen der World Rally Cars besondere Herausforderungen zu: Bei Landungen nach Sprüngen oder dem Durchfahren von großen Schlaglöchern wirken - wenn die Stoßdämpfer der nominell 300 PS starken Turbo-Allradler ?auf Block gehen? - beispielsweise Kräfte von bis zu drei Tonnen auf den Reifen. Dies entspricht dem Zehnfachen der Belastung, für den ein Schotterpneu ausgelegt ist.

 

Die Fahrer dürfen im Verlauf der Veranstaltung insgesamt 40 der ihnen zur Verfügung stehenden 70 Reifen einsetzen. Darüber hinaus einigte sich Michelin mit dem Mitbewerber und der FIA darauf, dass die Fahrer für die am Donnerstagabend im Athener Olympiastadion auf Asphalt ausgetragene ?Super Special? auf vier weitere Schotterreifen zurückgreifen dürfen. Jeder Pilot bekommt dabei einen Satz Pneus von seiner persönlichen, zehn Pneus umfassenden Liste zugelost. Weitere Besonderheit der ?Akropolis?: Bei der Hatz über die griechischen Schotterpfade dürfen die Fahrer jeweils zwei Ersatzreifen an Bord mitführen. Diese Sonderregel datiert noch aus der Zeit, bevor die Läufe auf Zypern und Sardinien sowie in der Türkei in den Kalender aufgenommen wurden. Bei diesen ebenfalls sehr anspruchsvollen Schotterveranstaltungen müssen die einzelnen Teams auf den Wertungsprüfungen jeweils mit nur einem Ersatzreifen auskommen.

 

Mit Citroën, Ford und Skoda entschlossen sich alle drei Michelin-Teams für Reifen der Z BTO-Serie. Dieser Schotterpneu fuhr seit seinem Debüt bei der Rallye Neuseeland bei vier Einsätzen vier Siege ein. Am kommenden Wochenende haben die Fahrer und Teams die Wahl zwischen drei Laufflächenmischungen - Z8 (weich), Z9 (mittelhart) und Z9+ (hart) - sowie zwei Breiten - 17 Zoll und 19 Zoll.

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