Iren gehen in Irland unter

Von wegen Heimvorteil

15 WRC schickte Irland mit eigenen Teilnehmern ins Rennen, die Hälfte davon wurde ein Opfer der eigenen Pisten.

<strong>WENIG AUSZURICHTEN:</strong> Die irischen Rallyefahrer mussten sich der WM-Elite beugen

Kaum ein Land in Europa kann bei nationalen Rallyes mit so einem Übermaß an World Rally Cars glänzen. Die Wirtschaft auf der Insel boomt, und die Begeisterung ist so groß, dass die Sponsorensuche deutlich einfacher ist als auf dem Kontinent. Gerade wegen der einzigartigen Streckenverhältnisse auf den holprigen und schmalen Asphaltstraßen rechneten sich die Lokalhelden viel aus, doch am Ende blieben die Resultate mager.

 

„Wo sind denn die ganzen Einheimischen“, sagte der Engländer Guy Wilks nach der Rallye auf die Frage nach dem Heimvorteil in Irland. Wilks war als bester Brite und bester Privatier in einem Subaru auf Rang sechs eingelaufen. Der durch Straßenbau nicht gerade verarmte Austin MacHale war gleich mit drei Autos gekommen, aber nur der WM-erfahrene Sohn Gareth holte als Achter immerhin einen WM-Punkt.

 

Die Mehrzahl der irischen Fahrer staunte über die verdreckten Pisten. Da bei nationalen Rallyes keine Mousse-Reifen erlaubt sind, wird der Straßenrand sonst eher selten in die Fahrlinie einbezogen. Die geübten WM-Teilnehmer sind derlei Unbill gewohnt und kamen mit den Bedingungen trotz fehlender Ortskenntnis deutlich besser zurecht. Gleich acht irische WRC finden sich auf der Ausfallliste, die meisten schieden durch Unfälle und deren Folgen aus.

 

Am höchsten gehandelt wurde lange vor der Rallye der letzt jährige Sieger der Rallye Irland, Eugene Donnelly, der mit seinem Subaru schon im Frühjahr Marcus Grönholm das Leben bei einem nationalen Meisterschaftslauf schwer gemacht hatte. Doch nach  Ärger mit dem Sponsor vergab dieser den Subaru Impreza an Kris Meeke, Donelly musste mit einem Skoda Fabia vorlieb nehmen, der nicht nur chancenlos, sondern auch schwer beherrschbar war. Prompt flog er schon auf der vierten Prüfung ab.

 

Irlands bester Nachwuchsmann Shaun Gallagher wollte sich nach dem Gewinn der Rookie-Wertung in der Junior-WM eigentlich einen Start im Mitsubishi in der Produktionswagen-WM gönnen, doch das Projekt scheiterte. Dennoch hatte der Youngster mehr Sendeminuten zu verzeichnen als Sieger Sébastien Loeb. Gallagher kommentierte die Rallye als Experte im irischen Fernsehen.

 

Am Ende blieb wenigstens ein Trostpreis. Weil sich Andreas Aigner, Armindo Araujo und Mark Higgins vorzeitig von der Piste warfen, holte Niall McShea auf einem Subaru Impreza den Sieg in der seriennahen Gruppe N.

 

Die Bilder der Rallye Irland...

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