„Auf jeden Fall würde ich lieber hinter dem Steuer sitzen. Ich bin ein Racer durch und durch. Ich könnte jeden Tag im Rennfahrzeug sitzen“, lacht Thierry Neuville, der mit ein bisschen Verspätung seinen 26. Geburtstag in Ypern feiert. „Besonders hier, wo eine wahnsinnige Atmosphäre herrscht. In Ypern sind so viele Fans, auch aus Deutschland kommen immer jede Menge Leute. Es ist immer ein riesiger Spaß, hier am Start zu sein. Jetzt kann ich dem Publikum auch einmal etwas zurückgeben und etwas länger für die Fans da sein.“
Auch wenn Ypern nicht immer gut für Neuville ausging (bei zwei von drei Einsätzen fiel er aus), gibt es doch schöne Erinnerungen. „Mein erstes internationales Podium war in Ypern, das war 2010 der dritte Platz mit Peugeot Belgien. 2009 hatte ich hier die erste Chance überhaupt, mich im internationalem Wettbewerb zu beweisen. Und ich habe mit guten Zeiten auf mich aufmerksam gemacht. Ab dem Zeitpunkt hatten mich einige größere Teams im Auge.“
Seine Erfahrungen gerade zu Beginn der Karriere hat Neuville dieses Wochenende mit den EM-Junioren geteilt. Eurosport hatte ihn gebeten, mit dem Nachwuchs über die verschiedenen Aspekte des Rennfahrer-Lebens zu sprechen. „Ich habe auch in einem R2 angefangen, da war es für sie sehr interessant, wie sich das weiterentwickelt hat und warum. Man muss einfach sein Bestes geben und fest an seine Ziele glauben.“
Der wichtigste Tipp: aus jedem Fehler lernen. „Natürlich gibt es hier und da Enttäuschungen, aber die muss man dann wegstecken können. Schonmal lässt man den Kopf hängen, aber ich habe mich immer wieder motiviert, weiterzumachen.“ Zwischen der Schulstunde mit den Junioren und der Autogrammstunde auf dem Marktplatz ging es dann rauf auf den Belfried von Ypern. Denn Neuville ist auch als TV-Kommentator im Einsatz und hatte dort oben seinen ersten Auftritt.
Und auch in den nächsten Wochen hat Neuville keine freie Minute. Am Sonntag fliegt er zum siebten WM-Lauf nach Polen, danach geht es zum Goodwood Festival of Speed, wo ein Dreh mit Top Gear ansteht. Im Anschluss daran ist Neuville fünf Tage für eine Rallye-Show in Korea, von dort aus reist er zu den Tests für die Rallye Finnland, bevor er wieder zurück nach Belgien kommt. Am 11. und 12. Juli ist Neuville beim Rallycross in Mettet dabei – auch dort als Zuschauer.
Beifahrer Nicolas Gilsoul hat dieses Wochenende ebenfalls die Seiten gewechselt – er ist TV-Experte für den französischsprachigen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender RTBF.
