Rallye Australien

Volkswagen will den Sack zu machen

Nach dem Sieg beim Heimspiel liegen für Volkswagen in Australien drei WM-Titel auf dem Silbertablett bereit.

Nur drei Wochen liegen zwischen der Rallye Deutschland und der Rallye Australien – zwischen dem WM-Lauf direkt vor der Tür und jenem mit der weitesten Anreise. Ein strammer Zeitplan. Die drei Polo R WRC für Sebastien Ogier, Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen mussten bereits am Mittwoch nach dem Heimspiel fix und fertig für die Luftfracht in Richtung fünften Kontinent gemacht werden. Zur Vorbereitung der Chassis, die zuletzt bei der Rallye Finnland eingesetzt wurden, blieben also nur wenige Tage.

Einen wichtigen Teil der Vorbereitung hatte die Logistik-Mannschaft bereits bei der Rallye Argentinien vollbracht. Von dort aus ging die Seefracht mit Recce-Fahrzeugen und Equipment gen Australien – bis ins Detail geputzt und entstaubt, da die australischen Einfuhrbestimmungen besonders streng sind. Insgesamt gingen etwa 100 Tonnen rund um die Welt auf Reisen, davon 18 per Luftfracht.

Der Aufwand soll sich lohnen, denn am anderen Ende der Welt kann Volkswagen alle Titel klar machen. Dazu reicht es, in Fahrer- und Beifahrer- sowie in der Hersteller-Wertung den bisher in den ersten neun Saisonläufen erarbeiteten Vorsprung zu wahren. "Wir möchten gerne alle drei Titel frühzeitig unter Dach und Fach bringen – und wir haben realistische Chancen darauf, das zu schaffen", so Sportchef Jost Capito. "Gefragt ist wieder ein ‚Null-Fehler-Job‘, um am Ende erfolgreich zu sein. Wenn wir den abliefern, stehen die Chancen gut, in Australien etwas Großes feiern zu können."

Was passiert, wenn ...

Sebastien Ogier und Julien Ingrassia haben es angesichts von 93 Punkten Vorsprung in Australien selbst in der Hand, den dritten WM-Titel in Fahrer- und Beifahrer-Wertung zu gewinnen. Um diesen Traum wahr zu machen, genügt es, einen 84-Zähler-Vorsprung auf Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Weniger als neun Zähler auf Latvala zu verlieren – dazu müsste Ogier in Down Under bei einem Latvala-Sieg wenigstens Zweiter werden und zusätzlich einen Punkt in der Powerstage sammeln. Landet er vor Latvala ist ihm der Titel ohnehin nicht mehr zu nehmen. Angesichts eines Rückstands von derzeit 109 Punkten sind die Titelchancen von Mikkelsen eher akademischer Natur.

Bei den Herstellern sieht die Lage nicht viel anders aus. 139 Punkte sind es, 129 müssten es bleiben – dann hat Volkswagen den dritten Hersteller-Titel in Folge schon in Australien gesichert. Um diesen Vorsprung zu verteidigen, „genügt“ entweder ein Sieg durch Jari-Matti Latvala oder durch Sebastien Ogier – oder Platz zwei plus Platz vier durch beide gemeinsam, einen Sieg der direkten Konkurrenten von Hyundai vorausgesetzt.

ONBOARD: Ogier vs. Latvala

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