"Ich habs ja so gewollt"

Uwe Nittel im Dauerstress

24h-Rennen und Rallye-WM. Mit vier Großveranstaltungen innerhalb von drei Wochen warten stressige Zeiten auf Uwe Nittel.

<strong>STRESS:</strong> Uwe Nittel hat sich einiges vorgenommen

Etwas ungläubig schaute Uwe Nittel schon, als er dann die Endversion seines Terminkalenders für die nächsten drei Wochen sah. Der Inhaber der Rallyeschule ’drift & drive’ startet nicht nur beim legendären 24h-Rennen auf dem Nürburgring, auch den Einsatz beim Youngtimer-Rennen ADAC Chevy Egons 500 unmittelbar vor der 24-Stunden-Hatz lässt er sich nicht entgehen.

 

Von der Ziellinie auf dem Nürburgring am Sonntag geht es direkt in den Flieger nach Athen. Dort steht ab Montag die Akropolis-Rallye auf dem Programm. Und knapp eine Woche später geht es dann in die Türkei – ebenfalls zur Rallye-WM. „Ich hab es ja so gewollt“, grinst der Schwabe vor Freude – trotz oder gerade wegen der geballten Motorsportaktionen in so kurzer Zeit.

 

Aber der Reihe nach: Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring ist zusammen mit den Rahmenrennen das größte Motorsport-Ereignis weltweit. Uwe Nittel ist gleich zweimal am Start. Am Freitag bringt er seinen liebevoll restaurierten und 300 PS starken Irmscher Opel Manta 400 an den Start. Gemeinsam mit Martin Wagner, einem guten Freund und zugleich Urgestein aus der schwäbischen Tuningschmiede, startet er bei ADAC Chevy Egons 500.

 

Dieses 500 Kilometer Rennen für Youngtimer geht über den Grand-Prix Kurs und die legendäre 25,8 km lange Nordschleife „Mit dem Auto bin ich 2001 die 24-Stunden mitgefahren und auf Platz 18 als bester Opel ins Ziel gekommen – nach einer aufwändigen Generalüberholung und der Implantation eines Original Manta 400-Triebwerkes ist der Irmscher-Manta nun ein Youngtimer. Und damit wollen wir die gleichalten Porsche ärgern,“ erklärt Nittel schmunzelnd. Für das Schwäbische Duo steht – trotz aller Ernsthaftigkeit mit dem der Einsatz betrieben wird – der Spaßfaktor am Sport mit historischen Autos absolut im Vordergrund.

 

Am Samstag steht dann die Hatz zweimal rund um die Uhr bei dem weltweit größten 24h-Rennen auf dem Einsatzplan. Das Sportgerät ist diesmal ein Honda S2000, „der schnellste 2-Liter-Wagen auf der Nordschleife.“ Das Steuer teilt sich Nittel mit Matthias Holle und Wolf-gang Weber. „Das ist schon mein 13. Start bei dem 24-Stunden Klassiker. Es ist schon ein Pflichtprogramm für mich hier zu starten, speziell nach den letztjährigen 7 Gesamtrang.“ Der Rallye-Pilot freut sich vor allem auf die Einsätze bei Nacht. Denn bei Dunkelheit leben vor allem die Rallye-Piloten im Starterfeld auf. „Unser Ziel ist es, nach 24 Stunden überhaupt ins Ziel zukommen“, reduziert Nittel zu hohe Erwartungen.
Doch so ganz lässt sich der sportliche Ehrgeiz des Teams nicht verbergen, „einige Akzente möchten wir schon setzen.“

 

Direkt nach der Zielankunft geht es zum Flieger nach Athen. Dort beginnt ab Montag die Akropolis-Rallye, bei der gleichzeitig auch die dritte Runde zur P-WRC, der Weltmeisterschaft für seriennahe Fahrzeuge ausgetragen wird. Während Nittel beim Auftakt in Schweden mit Rang fünf die ersten WM-Punkte einfuhr, wurde der Einsatz in Argentinien nach dem frühen Ausfall zur Nullnummer. „Jetzt gibt es gleich einen WM-Doppelpack“, erklärt der Gruppe-N-Vize-Weltmeister von 1996. Nach Griechenland beginnt dann eine Woche später der Lauf in der Türkei. Da sein Stamm-Copilot Detlef Ruf aus beruflichen Gründen aussetzen muss, nimmt Michael Wenzel aus München an Nittels Seite im Mitsubishi Lancer Platz.


In Griechenland haben die beiden auf jeden Fall etwas zu feiern. Am Donnerstag, wenn mit dem Shakedown der letzte Test unter Wettbewerbsbedingungen absolviert wird, feiert der Schwabe seinen 39.
Geburtstag.

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