Rallye News

"Urlaub wie er sein muss..."

Wenn es Rallyefans in die Ferne zieht, dann passieren die tollsten Dinge. Eine Bericht vom Auftakt der Akropolis zeigt, wie sich so manch einer in Griechenland schlägt.

<strong>Klingt noch etwas fad:</strong> Der neue Ford Fiesta S1600

Hallo Rallyefans!

 

Was ich im vorigen Jahr mit meinem Fantagebuch von der Türkei-Rallye angefangen habe , mchte ich in diesem Jahr von der Akropolis in Griechenland fortsetzen.

 

Wir von track24 haben irgendwann beschlossen, uns jedes Jahr mindestens einen WRC Lauf anzuschauen. Wenn möglich, billig, Schotter und erst mal jedes Jahr einen anderen. Dieses Jahr fällt unsere Wahl auf Griechenland. Die Vorgeschichte ist recht schnell erzählt. Über einige Umwege finden wir ein Hotel zumindestens in der Nähe. Wir buchen und unser Flieger bringt uns recht schnell nach Athen. Unser Pilot scheint die Vorlieben einiger seiner Passagiere zu kennen und umfliegt gekonnt die ruhigen Luftmassen. Anfängliche Heiterkeit, wegen der Twister-Reitschulfahrt, weicht bald hektischer Sucherei in der Sitztasche des Vordermannes.

 

In Athen angekommen, (leerer Magen, aber kein Hunger) geht es als erstes zum Leihwagenstand. Während der Buchung wird uns klar gemacht, das es für Schäden an Scheiben, Reifen und am Unterboden keine Versicherung gibt. Ob das nur während der Rallyezeit so ist, kann ich nicht sagen, aber ich glaube schon das der Vermieter gemerkt hat, das wir uns nicht für griechische Mythologie interessieren. Aus Kostengründen starten wir wieder in der seriennahen Klasse G bis 1400 ccm.

 

Ein Renault Clio, hier Thalia genannt, ist unsere Waffe im Kampf gegen den Schotter und die anderen Fans. Statt eines Schwertes wohl eher ein Holzstöckchen für den Klassenkampf. Wir wühlen uns irgendwie durch Athen. Mann könnte meinen die Olympischen Spiele sind in 10 Jahren. Soviel wird gebaut. Noch weniger ist fertig. Nach 200km quer durch Greece treffen wir in Ithea ein, Rekordzeit das ist klar, die Karre stinkt nach allem, Bremse, Kupplung. Das knacken aus dem Motorraum kann nicht vom Turbo kommen. In Ithea war früher oft das Rallyezentrum. Das unser Hotel ein Glücksgriff ist sehen wir an den vielen Aufklebern und vor allem Bildern in Ecke des Empfangs. Sämtliche Teams vergangener Zeiten waren schon hier. Man könnte meinen das in dem kleinen 40 Zimmer Hotel früher der gesamte Rallyetross übernachtet hat. Im Bewusstsein das in meinem Bett schon Weltmeister genächtigt haben, schlafe ich seelenruhig ein.

 

2.Tag. Kultur. Unseren mitgereisten besseren Hälften verkaufen wir den Tag mit den besten und geschichtsträchtigsten Klöstern und sonst was für Ausgrabungen. Das die Anfahrten dorthin über mehrere Wertungsprüfungen geht, soll geheim bleiben. Bleibt es natürlich. Bis dahin. Nach einer Kuppe voll, bleibt zuwenig Zeit dem Steinchen mitten auf der Bahn auszuweichen. Sven Haaf ist wegen so einem Brocken bei der Wittenberg ausgefallen. Auch bei uns ist erst mal Service. Eine Abdeckung fürs Schaltgestänge muss von der Strasse gekratzt werden und wird von zwei tüchtigen Mitfahrern wieder instandgesetzt.

Nach 25 km hartem Schotter haben nun auch unsere Damen gemerkt das es heute nichts mehr wird mit Apollo und Odyseus.

 

Mitten in der nächsten WP fängt es an zu regnen. Es wird slippery, very slippery. Nicht nur weil sich das Profil zugesetzt ist, nein das ganze Rad wächst zu erstaunlicher Größe. Früher habe ich als Kind gelacht, wenn solche Quadratlatschen an meinen Stiefeln hingen. Bei Schritttempo stellt sich die Kiste nun ständig quer. Nun hat es auch der letzten Insassin die Sicherung gezogen. Als wir wieder Asphalt unter die Räder bekommen, wird beschlossen den Tag bei nun wieder herrlicher Sonne am Strand ausklingen zu lassen. In einer einsamen Bucht beschäftigen sich männliche Urlauber nun mit Wagenpflege, die holde Weiblichkeit kann, weil jederzeit schuldlos, schon der reinen Erholung fröhnen.

 

3.Tag Endlich Rallyetime. 12 Uhr Start Shakedown. Die 90 km dahin beweisen, dass wir uns auf trockenem Asphalt wohler fühlen. Ein schöner großer Service in Lamia erwartet uns. Schön weitläufig, und immer wieder die Frage, wie machen die Fahrer aus anderen Ländern das bloß. Zwei Griechen starten tatsächlich auf Focus WRC 03. Den fährt nicht mal Tuohino.

 

Wir verfolgen die Einheimische. Auf irgendwelchen Eselspfaden sind irgendwann nur noch Jeeps vor uns. Egal, noch 15 min bis Start. Wir ziehen die Nummer durch und werden belohnt. Mitten im Shakedown dürfen wir unser Auto keine 30 Meter neben der Strecke stehen lassen. Aussicht, Leute sag ich, eine Aussicht. Kein Baum steht im Weg. Kilometerweit kann man sehen. In weiten Schwüngen schlängelt sich die Strecke am Hang entlang um nach ca. zwei Kilometer direkt in einer Kehre vor uns zu wenden, nach einem weiteren Kilometer eine waghalsige Ultraschnelle bergab Rechst. Cut++

 

Über fasst 3 Stunden, fasst ohne Pause feuern unsere Stars ihre WRC und Super 1600 über den SPEED GRAVEL. Premiere die 1. Skoda wieder in der WM. Die Dinger klingen irgendwie giftiger, und sehen jetzt auch rein fahrtechnisch so aus, als hätte sich schon einiges gebessert. Hoffen wir das beste fürs Race. Premiere die 2. Der neue Fiesta S1600. Klingt noch etwas zugeschnürt. Aber sieht schon geil aus. Wie schon im Focus 03 fallen die Extremen Sitzpositionen von Fahrer und Beifahrer weit hinten im Fahrzeug auf.

 

Ausgelaugt, ausgehungert, aber vor allem fast verdurstet brechen wir ins Hotel auf. Dem drohenden Verkehrkollaps in der Nähe der Super Special Stage entgehen wir, indem wir wieder eine WP benutzen. An schönen Stellen mangelt es der Rallye wirklich nicht, aber wir haben sie gefunden, die beste. 3 mal rechts und 3 mal links, jeweils mit den tiefsten CUT?s die ich jeh gesehen habe, münden in einem abartigen Jump. Selbst bei Tempo 50 federt unser Untersatz komplett aus, nur um kurz darauf in sich zusammenzusacken. Solberg und Co werden dort das doppelte drauf haben. Dort wollen wir hin, müssen wir hin. Am Samstag. Bis dahin ist noch Zeit.

 

Morgen steht der erste Renntag auf dem Programm. Start für uns 5 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Also genau wie erholsamer Urlaub sein sollte. Wenn es Euch nicht langweilt, und ich das Internet CAFE wieder gesund erreiche, dann sehen wir uns morgen wieder.

 

Ciao Euer track24.de Team/Andy

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