WRC 2019

Unterschiedliche Meinungen über Hyundai-Testeinsätze

Hyundai schickt Sebastien Loeb in die französische und italienische Meisterschaft, Thierry Neuville wird in Belgien antreten. Diese zusätzlichen Kilometer sorgen für angeregte Diskussionen im Servicepark. Bei M-Sport änderte man mittlerweile aber die Position.

Noch bevor Hyundai den zweiten Einsatz von Sebastien Loeb in einer nationalen Meisterschaft bekanntgab, forderten die anderen Teams von der FIA mehr Klarheit in dieser Sache zu sorgen. Aus Kostengründen hatte der Weltverband die Anzahl der Testtage beschränkt, diese Maßnahme wird durch die zusätzlichen Einsätze nicht nur aufgehoben, es könnte zu einem neuen Wettrüsten führen.

„Jetzt müssen wir auch darüber nachdenken, ob und wie wir solche Möglichkeiten nutzen können und wollen“, erklärte Toyota-Teammanager Kaj Lindström. „Es würde ja schon Sinn machen, gerade auf Asphalt. In Ypern gibt es auch viele ‚Cuts‘ und schmutzige Strecken, das wäre vor der Rallye Deutschland sicher nützlich. Eine Entscheidung wird bald folgen. Dazu werden wir alle Optionen prüfen.“

Bei M-Sport sah man zunächst die Hyundai-Einsätze skeptisch und forderte die FIA zum Handeln auf. Mittlerweile sieht man die Sache etwas anderes, auch im Hinblick auf das eigene Kundengeschäft.

„Wir finden die Regelung, dass 2017er WRC auch außerhalb der Weltmeisterschaft starten dürfen in Ordnung“, sagte Teamchef Rich Millener. „Dass man dies zu Beginn etwas restriktiver handhabt, als die FIA die Fahrer bestätigen musste, haben wir begrüßt. Es war aber nie festgeschrieben worden, sondern war mehr oder weniger eine Vereinbarung. Aber nun sind die Autos ab und an schon in Italien, Finnland und eben auch in Frankreich unterwegs. Und um ehrlich zu sein, M-Sport lebt vom Verkauf von Autos - sollten also Leute das Interesse und Budget haben in Frankreich oder anderswo mit einem aktuellen Fiesta WRC zu starten würden wir uns freuen.“

Testmöglichkeit ja oder nein?

Doch der Einsatz von Werksteams in nationalen Meisterschaften ist weiterhin ein Streitthema. „Natürlich bringen Rallyeeinsätze auch etwas. Es ist schließlich etwas anderes, ob man eine Strecke zigmal hoch und runterfährt, oder ob man nur zweimal der eine Prüfung fahren kann und dafür alles passen muss, vom Setup über das Vertrauen ins Auto bis zum Aufschrieb“, so Lindström.

Im Gegensatz zu Lindström glaubt Millener nicht an einen großen Lerneffekt für Loeb oder Neuville: „Die beiden werden nicht viel testen können, denn bei einer Rallye sind die Servicezeiten eingeschränkt, da kann man nicht wirklich umbauen und Dinge probieren.“

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