Keine Zusage von Ford

Unsicherheit vor Tänak-Premiere

Noch immer ist offen ob Ford das Rallyeprogramm fortsetzt. Die für Oktober geplante Verkündung der Verlängerung wurde verschoben. Für Teamchef Malcolm Wilson keine gute Position, um Sebastien Ogier anzulocken. Aber er setzt nicht nur auf den Franzosen.

<strong>UNSICHER:</strong> Ford hat vor dem Saisonfinale noch nicht verkündet, ob das WM-Programm weitergeht

Bei M-Sport herrscht angespannte Nervosität. Noch immer hat Ford keine Entscheidung über das künftige WM-Programm verkündet. Obwohl der Konzern weiterhin Gewinne macht, weisen die kürzlich veröffentlichten Zahlen einen Verlust im Europageschäft aus. Keine guten Voraussetzungen für die Verlängerung des Rallyeprojekts, dass von Europa aus gesteuert wird. Ursprünglich sollte im Oktober die Fortsetzung bekannt gegeben werden, noch herrscht aber Schweigen.

 

Die Ungewissheit ist für Teamchef Malcolm Wilson alles andere als eine optimale Position, nicht nur um Sebastien Ogier von Citroën wegzulocken, auch was die Weiterentwicklung des Fiesta WRC angeht. Sollte es überhaupt weitergehen, dann könnte das Budget weiter zusammen gestrichen werden. Dann besteht die latente Gefahr, dass man gegenüber der Konkurrenz noch weiter ins Hintertreffen gerät. Handfeste Planungen für 2012 sind unter diesen Bedingungen kaum möglich.

 

Ungeachtet dessen wird Wilson beim Saisonfinale in Wales den nächsten großen Hoffnungsträger seiner Talentschmiede in einem World Rally Car einsetzen. Mit Ott Tänak soll im kommenden Jahr ein neues Zeitalter einbrechen, der Este gilt als künftiger Überflieger, der bereits in der SWRC mit einem Fiesta S2000 sein Können beweisen konnte. Einen ersten Eindruck vom Fiesta WRC hat der Schützling von Markko Märtin bereits bekommen: „Natürlich geht es mit Turbolader deutlich schneller voran. Bislang konnte ich nur auf Asphalt testen, aber da ich mit meinem Fiesta S2000 auf Schotter sehr zufrieden bin, denke ich mir, dass es mit dem Fiesta WRC nur besser werden kann.“

 

Auf die Herausforderung „Wales Rally GB“ ist Tänak bestens vorbereitet. „Ich bin dort im letzten Jahr mit einem Gruppe-N gestartet, kenne also die Strecken und Bedingungen. Ich weiß, dass es ein sehr anspruchsvoller Lauf ist und keinesfalls einfach“, erklärt der 24-jährige.

 

Unterstützung bekommt Tänak beim WRC-Debüt natürlich von seinem Mentor und Manager Markko Märtin, der vor wenigen Jahren selbst schnellster Ford-Werkspilot war. „Er ist mein Idol und ich habe großen Respekt vor ihm. Er war der erste Este, der einen WM-Lauf gewinnen konnte und er hat mir geholfen, dass mein Traum vom WM-Titel möglich werden kann. Markko hat eine Menge für den Rallyesport in meinem Land gemacht“, meinte Tänak, der gerne in die Fußstapfen von Märtin treten würde. „Ich möchte bald das schnellste World Rally Car fahren. Ich weiß nicht genau, was die Zukunft mir bringen wird, aber mein großes Ziel ist es um den WM-Titel zu kämpfen.“

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