Rallye Sardinien nach WP5

… und plötzlich führt Latvala!

Turbulente Minuten auf Sardinien. Hyundai verliert auf der fünften Prüfung die Doppelführung und Jari-Matti Latvala schnappt sich die Spitzenposition. Die Reihen haben sich bereits deutlich gelichtet.

<strong>PLÖTZLICH VORN:</strong> Jari-Matti Latvala führt die Rallye Sardinien zur Halbzeit der ersten Etappe an

Der erste Tag der Rallye Sardinien würde es in sich haben. Das war allen Beteiligten klar. Aber wie schnell sich die Reihen lichten würden, überrascht selbst erfahrene WM-Beobachter.

 

Nachdem die vierte Prüfung auf Grund des Hirvonen-Feuers mit fast 90 Minuten Verzögerung gestartet wurde, ging es Schlag auf Schlag. Zunächst klagte Kris Meeke (Citroën) über fehlende Spannung in der Batterie seines DS3 WRC. Dann erwischte es das Hyundai-Team. Thierry Neuville blieb wegen eines Aufhängungsschadens liegen, den er zwar eigenhändig reparieren konnte, aber der Belgier verlor über 23 Minuten und die gerade eroberte Führung. Noch härter traf es seinen Teamkollege Juho Hänninen. Der Finne überschlug sich mit solcher Vehemenz, dass sein i20 einen knapp 30 Zentimeter dicken Baum abschlug. Sowohl Hänninen als auch Beifahrer Tomi Tuominen blieben zwar unverletzt, aber die Rallye scheint für das dynamische Duo vorüber. Auch Meeke hatte wenig später Feierabend, als die Lichtmaschine endgültig den Dienst versagte.

 

Die erneute Schwäche der Konkurrenz nutzte Jari-Matti Latvala zu seinen Gunsten aus. Der VW-Finne setzte die Bestzeit und katapultierte sich vom sechsten Rang an die Spitze des Feldes, obwohl er am Morgen durch Bremsprobleme und eine frühe Startposition eingebremst wurde. Den zweiten Platz sichert sich Mads Östberg (Citroën) vor Ford-Privatier Martin Prokop. Der Tscheche musste auf WP5 einen gehörigen Schreck verdauen: „Rund 100 Meter hinter dem Auto von Neuville habe ich fast einen Streckenposten erwischt, danach fehlte mir die Konzentration und ich würgte in einer Schikane den Motor ab.“

 

Nachdem er am Morgen die Strecken fleißig sauber gekehrt hat, setzt Sebastien Ogier auf die zweite Schleife. Mit 16 Sekunden Rückstand belegt der Weltmeister hinter Andreas Mikkelsen (VW) und Robert Kubica (Ford) den sechsten Platz. Die zweite Schleife dürfte auch ohne die anstehende Ogier-Attacke einige Verschiebungen in der Gesamtwertung bringen, denn lediglich 15-Minuten stehen in der Halbzeitpause im sogenannten „Remote Service“ zur Verfügung. Hier dürfen nur jene Ersatzteile verwendet werden, die sich im Auto befinden. Einige Schäden an den Autos können nur notdürftig behoben werden.

  

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