WM 2012

TV-Übertragung: Monte, und dann?

Der Automobilclub von Monaco nahm sein Schicksal selbst in die Hand und einigte sich in Sachen TV-Übertragung höchstpersönlich mit Eurosport. Anfang Februar steht Schweden im Kalender und noch ist unklar, wer von dort sendet.

<strong>VERHANDLUNGSSACHE:</strong> Eurosport will auch die Vermarktung der WM übernehmen

Die Pressekonferenz von Jean Todt hinterließ viele fragende Gesichter. Der Franzose skizierte zwar wage seine große Vision vom zukünftigen Rallyesport und verschreckte die anwesenden Herstellervertreter mit der Einführung von Hybridtechnologie ab 2015, doch auf die wirklich drängenden Fragen gab er keine Antwort.

 

Die Suche nach einem neuen Promoter gestaltet sich schwierig. Eurosport Events steht zwar parat, doch die Bedingungen der FIA haben sich nicht grundlegend geändert. Eine wirtschaftliche Basis bietet der vorgelegte Vertrag nicht, dass musste zuletzt North One Sport schmerzlich erfahren. Die Firma konnte als Promoter kein Kapital aus der Rallye-WM schlagen und wurde mit leeren Kassen und ohne neuen Investor vor die Tür gesetzt.

 

Eurosport möchte nicht nur TV-Bilder produzieren und senden, sondern mit der Tochterfirma Eurosport Events auch die Vermarktung übernehmen. Man überarbeitete sogar kurzfristig sein Fernsehprogramm, um Bilder der Rallye Monte Carlo möglichst ausführlich und zeitnah zu senden. Anfangs kam es zwar zur leidigen Snooker-Verspätung,die Übertragung der dritten Monte-Etappe wurde dagegen auf 23 Uhr vorgezogen und fast pünktlich gestartet. Ein klares Zeichen an die FIA für die Bereitschaft die Aufgaben zu übernehmen, aber der Weltverband kündigte vorerst nur weitere Gesprächsrunden an.  

 

Mitte Februar steht in Schweden der zweite Lauf der Rallye-WM auf dem Programm. Bislang ist unklar, wer dort die TV-Bilder produziert, weltweit bereitstellt und sendet. Auch die Frage, wer im frostigen Skandinavien die Zeitnahme übernimmt, ist im Moment völlig offen. Die Monegassen griffen auch hier auf ihr eigenes System zurück, denn spätestens seit dem WM-Rauswurf vor vier Jahren sind sie sich im Fürstentum im klaren darüber, dass man sein Glück lieber selbst in die eigene Hand nimmt.

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