Damit hatten die Strategen der Teams nicht gerechnet. Heftiger Regen überzog das Gebiet der Rallye Spanien am Freitagmorgen und stellte das Klassement auf den Kopf. Hatte sich Sebastien Loeb durch seine späte Startposition Vorteile auf trockener Strecke ausgerechnet, so verkehrte sich diese Situation ins Gegenteil um. "Wenigstens haben wir mit der Wahl von vier weichen Reifen richtig gelegen", stöhnte Loeb, der sich durch jede Menge Wasser in den ausgefahrenen Fahrspuren quälen musste und nach drei Prüfungen nur Vierter ist.
Noch schlechter lief es für Petter Solberg (Ford) und Thierry Neuville (Citroën), deren Tag bereits zu Ende ist. Beide Fahrer beschädigten auf WP2 an einem großen Steinbrocken die Aufhängung ihrer Autos. Andreas Mikkelsen strandete ebenfalls an dieser Stelle, er traf mit seinem Skoda Fabia den gleichen Fels! Sein VW-Teamkollege Sebastien Ogier kam zwar ins Ziel dieser Prüfung, doch während der Franzose um Bestzeiten kämpft, klappte plötzlich die Motorhaube seines Fabia nach oben und beschädigte die Scheibenwischer. "Wir mussten anhalten und den Schaden reparieren", sagte Ogier. Zuvor hatte bereits Martin Prokop für Aufregung gesorgt. Der Ford-Pilot rutschte nach der Zieldurchfahrt von der Strecke. Auf WP3 erwischte es Dani Sordo, der beim Heimspiel mit seinem Mini ebenfalls im Aus landete.
Durch die vielen Probleme der Konkurrenz und zeitweise besseren Wetterbedingungen spülte es zunächst Ott Tänak an die Spitze des Feldes. Auf der dritten Prüfung - immerhin 44.02 Kilometer lang - konnte Mads Östberg die viertbeste Zeit setzen, obwohl er mit harter Reifenmischung unterwegs war. Das genügte jedoch, um Tänak von der Spitze zu verdrängen. Mit 2,7 Sekunden führt der norwegische Ford-Pilot zur Tageshalbzeit das Feld an.
Hinter den beiden M-Sport-Privatiers ist Mikko Hirvonen Dritter. "Selbst auf gerader Strecke schwimmt das Auto hin und her, so viel Wasser steht teilweise auf den Prüfungen", sagte er. Jari-Matti Latvala, der nach der ersten Prüfung noch in Führung lag, verlor zunächst durch einen Dreher auf WP2 wertvolle Zeit. Um sich nicht weiter unter Druck zu setzen, entschied der Finne anschließend, sich voerst keine Bestzeiten der Konkurrenz mehr übermitteln zu lassen. Auch das brachte keine Besserung. Aktuell belegt Latvala bei seinem letzten Einsatz für das Ford-Team nur Platz 5. Hinter ihm folgt Landsmann Jarkko Nikara (Mini) auf der sechsten Position.
Im Kampf um den SWRC-Titel liegt Craig Breen (Ford) zur Mittagspause mit einer Minute Vorsprung vorn Per-Gunnar Andersson hatte seine Führung wegen eines gebrochenen Differenzials verloren. "Wir hatten plötzlich nur noch Frontantrieb", klagte der Proton-Pilot.
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