Vollbremsung und Kehrtwende in einem. Statt 2011 die neuen Super2000+ mit Turbo-Kit einzuführen, sollen bereits im kommenden Jahr Super2000-Fahrzeuge als WRC-Ersatz in der Rallye-WM antreten. Darüber haben sich FIA, Hersteller und Promoter ISC auf der gemeinsamen Sitzung in der Vorwoche offensichtlich geeinigt.
Die Autos sollen nach Informationen der Motorsport-Aktuell einen größeren Heckspoiler und Modifikationen an Kotflügeln und Seitenschwellern erhalten, damit sie spektakulärer als die aktuellen Modelle auftreten. Ford und Citroen haben den Vorschlag bereits abgenickt und treiben die Entwicklung der neuen Fahrzeuge voran. Bei Citroen soll der C3 S2000 so gut wie fertig sein, Ford hat die letzten Entwürfe am Fiesta abgeschlossen und einen Zweiliter-Sauger bei Lieferant Pippo auf dem Prüfstand. Die endgültige Entscheidung über das neue Reglement fällt allerdings erst am 19. März auf der nächsten Sitzung des FIA-Weltrats. Nicht geklärt wird bis dahin, ob es 2010 zu einer Umstellung auf die Wintersaison kommt, die erst im August beginnt. Zuvor könnte es eine Mini-WM geben, in der die WRCs letztmalig starten dürfen.
Die plötzliche Umstellung auf Super2000 ohne Turbo-Kit könnte den Plänen von Volkswagen einen Strich durch die Rechnung machen. Für die Wolfsburger würde die Rallye-WM wohl erst dann Sinn machen, wenn der angedachte Sportmotor der FIA, ein 1,6-Liter-Turbo, der von der WRC bis zur Formel-3 eingesetzt werden kann, vorgeschrieben wird. Bis es soweit ist, werden mindestens noch drei Jahre vergehen.