Dreifachsieg in Schweden

Traumstart für Ford

Mikko Hirvonen löst sich vom Schatten der verkorksten Saison 2010 und krönt sich zum erfolgreichsten Ford-Fahrer aller Zeiten.

<strong>STARK:</strong> Ford gelingt in Schweden ein Dreifachsieg

Der Beginn einer neue Ära in der Königsklasse des Rallye-Sports hätte kaum spannender ausfallen können: Gleich fünf Fahrer konnten sich zu Beginn der dritten und letzten Etappe dieses Winterklassikers noch berechtigte Hoffnungen auf den Sieg ausrechnen. Am Ende gewann Hirvonen mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur 6,5 Sekunden vor Ostberg, den kaum eine halbe Minute von Latvala trennte.

 

Dabei hatte Mikko Hirvonen am Freitag von seiner vergleichsweise späten Startposition profitiert. Während die ersten Fahrer bei heftigem Schneefall um Traktion rangen, fanden die nachfolgenden Teilnehmer bereits eine gelegte Spur mit besserem Gripp vor. Im Etappenziel lag der Finne 14,8 Sekunden hinter Ostberg auf Rang zwei – und musste damit seinerseits am Samstag den Weg für seine Kontrahenten freiräumen. Dennoch konnte der 30-Jährige die Führung an sich reißen und ausbauen, bis ein Dreher wertvolle Zeit kostete und seinen Vorsprung vor der Schlussetappe auf nur noch 7,4 Sekunden reduzierte. Mit drei weiteren Wertungsprüfungs-Bestzeiten stellte Hirvonen am Sonntag jedoch endgültig die Weichen für seinen ersten Sieg seit zwölf Monaten.

 

„Das war ein atemberaubendes Wochenende für das gesamte Team“, strahlte der Fiesta-Pilot, der mit seinem 13. Laufsieg nun erfolgreichster Pilot von Ford in der Rallye-Weltmeisterschaft ist. „Herrlich, wieder ganz oben auf dem Podest zu stehen – eingerahmt von Markenkollegen. Das neue Auto ist fantastisch. Ich musste keinerlei Änderungen am Fahrwerk vornehmen. Wir stehen mit dem Fiesta WRC noch ganz am Anfang, aber ich entwickle ein immer klareres Bild vom Charakter dieses Boliden. Ein toller Start in die neue Saison!“

 

Teamkollege Jari-Matti Latvala erwischte ein Wochenende mit Höhen und Tiefen. Drei WP-Bestzeiten kombinierte er mit drei Hochgeschwindigkeits-Drehern, die jedoch folgenlos blieben. Nach Platz vier am Freitag ging er die zweite Etappe etwas zu aggressiv an und fand zunächst in keinen Rhythmus, bevor er sich am Nachmittag bravourös wieder an die Spitze heranarbeiten konnte. Seine Hoffnungen auf den Sieg endeten am Sonntagmorgen mit einem weiteren Highspeed-Dreher, bei dem er sich der Frontschürze seines Fiesta RS WRC entledigte. Die Folge: eine zugefrorene Windschutzscheibe, die die Sicht massiv behinderte. Mit zwei Bestzeiten auf den letzten drei Prüfungen kämpfte er sich jedoch noch von Rang fünf bis auf die dritte Position nach vorne. „Das war die aufregendste Rallye meines Lebens“, resümmierte der 25-Jährige. „So oft lag ich in Schlagdistanz zur Spitze, bevor mich die nächste Schneewand in einen Dreher schickte. Platz drei schien heute morgen außer Reichweite zu liegen, aber ich habe nicht aufgegeben und bin dafür belohnt worden.“

 

„Wir haben einen Traumstart in die neue Saison erwischt“, freute sich Teamboss Malcolm Wilson. „Was wir mit dem neuen Fiesta WRC erreicht haben, ist fantastisch. Mikko Hirvonen hat die Schatten des für ihn schwierigen Vorjahres abgelegt und ist zu alter Stärke zurückgekehrt. Jari-Matti Latvala musste einige haarige Situationen meistern und hat sich seinen dritten Rang redlich verdient.“

  

GALERIE: Die Bilder der Rallye Schweden ...

 

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