WM-ZUKUNFT

Todt: „Vermarktung ist essentiell“

Beim WM-Lauf in Polen ließ sich auch FIA-Präsident Jean Todt im Servicepark blicken. Vor rund 40 Jahren konnte er diese Rallye als Beifahrer gewinnen. Ein guter Augenblick, um über die Veränderungen und Herausforderungen in der Rallye-WM zu sprechen.

Im Jahr 1973 wurde die Rallye-Weltmeisterschaft gegründet und die damalige Rallye Polen konnte Fiat-Pilot Achim Warmbold zusammen mit Beifahrer Jean Todt gewinnen. Damals war noch nicht absehbar, dass aus dem Franzosen einige Jahrzehnte später der mächtige FIA-Präsident werden würde.

Aber auch der Sport hat sich deutlich gewandelt. „Früher ging es in der Rallye-WM um Ausdauer, Durchhalten, Abenteuer. Das hat sich völlig verändert, ob beim Format oder den Teams, die nicht mehr auf der Straße unterwegs sind, sondern nun im Servicepark arbeiten“, meinte Todt gegenüber ‚Motorsport aktuell’. Nicht nur die Art und Weise, wie man früher eine Rallye wochenlang trainierte hat sich gewandelt, auch die Kommunikation untereinander. „Früher hatten wir Briefe, dann Telex, Fax – und jetzt gibt es Mails und Internet. Das ist die normale Evolution – ob im Leben, in der Technologie, oder im Sport.“

Wie sich die Rallye-WM in diesem Wandel fit für die Zukunft macht, darüber wird aktuell intensiv diskutiert. Ein wichtiges Thema bleibt für Todt die geografische Verteilung. „Wir müssen Wege finden, die dem faszinierenden und spektakulären Rallyesport in der heutigen Welt gerecht werden und die Leute begeistern. Wir müssen sehen, in welchen Ländern ein WM-Lauf möglich ist. Dabei ist es wichtig, die Besonderheiten des Landes zu respektieren und zu nutzen. Von diesen unterschiedlichen Bedingungen lebt die WM. Es wäre doch frustrierend, wenn wir in Argentinien, Deutschland, oder Schweden die gleichen Rallyes hätten“, so der 68-jährige.

Während vor allem die Teams schnelle Fortschritte in der Vermarktung erwarten, bittet Todt um Geduld. „Mit der WRC Promoter GmbH gibt es einen guten Vermarkter. Vor allem, weil mit Red Bull ein Unternehmen dahintersteht, das in diesem Bereich viel Kompetenz besitzt. Die Vermarktung ist ein essentielles Thema. Viele erwarten schnellere Erfolge. Aber man muss Schritt für Schritt nehmen“, betonte Todt abschließend.

GALERIE: Die Bilder der Rallye Polen 2014

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