FSTI 2009

Titelentscheidung vertagt

Es herrschte Hochbetrieb in der Fiesta SportTrophy International bei der Rallye Catalunya. Neun Fahrzeuge, darunter fünf neue Fiesta R2 traten beim fünften Lauf der Saison 2009 an.

<strong>DRITTER:</strong> Patrick Anglade wird in Spanien bester Fiesta-ST-Fahrer

Für Patrick Anglade stand in Spanien die erste Asphaltveranstaltung im Rahmen der FSTi an. „Wir hatten gehofft, dass die Eifel-Rallye uns zur Vorbereitung auf diese Rallye dienen könnte. Doch wie wir ziemlich schnell festgestellt haben, ist das Wetter hier deutlich besser und es soll über das ganze Wochenende trocken bleiben“, fasst Anglade seine Situation zusammen.

 

Bewusst war er sich natürlich auch über die Bedeutung der Rallye: „Rechnerisch könnten wir hier die Meisterschaft vorzeitig gewinnen, aber das allein eine Rechnerei. Es wird schwer für uns, mit den R2 mitzuhalten, Punkte für schnellste Zeiten auf der WP halte ich sogar für unmöglich – da fehlt es uns einfach an Leistung. Ich denke, dass wir auf die R2 pro Kilometer ca. 2 Sekunden langsamer sind“, so der 21-Jährige.

 

Umso erstaunlicher war es, dass er gleich am Freitag zwei der R2-Fahrzeuge hinter sich hielt. „Die Strecken machen mir unheimlich viel Spaß und wenn ich mich wohl fühle, kommen auch meistens gute Zeiten heraus“, gestand Anglade. Im Laufe des Wochenendes zeigte sich dann auch ganz deutlich, dass es die richtige Entscheidung war, trotz der geringeren Leistung, mit dem verlässlichen ST anzutreten. „Für uns geht es um die Meisterschaft. Beim ST wissen wir, was wir haben, der R2 muss sich erst beweisen und wie wir hier gesehen haben, hatten die Fahrer noch einige Probleme“, so der Saarländer.

 

Diese blieben ihm glücklicherweise größtenteils erspart. Problematisch war die Reifen-Situation. Schon im Shakedown zeigte sich, dass die Strecken die Reifen stark beanspruchen. Unser Budget sah eigentlich 12 Reifen vor. Ich weiß jetzt aber, dass wir deutlich mehr brauchen werden. Alles andere wäre ein unnötiges Risiko.“


Auch zeigten sich am Donnerstag Probleme mit dem Stabilisator und der neuen Sperre. Die Sperre machte sich in der Rallye nicht mehr bemerkbar, aber der Stabilisator brach am Samstag nach dem Mittagsservice. Für Anglade ein unglücklicher Zeitpunkt, denn kurz zuvor hatte er Craig Breen, der einzige Fiesta-Fahrer, der ihm die Meisterschaft noch streitig machen kann, mitten auf der WP (Wertungsprüfung) stehen sehen. „Hätte Craig die Rallye nicht beendet, wären wir Meister gewesen, doch in dem Moment wollte und konnte ich da gar nicht dran denken, denn ich musste mich darauf konzentrieren, das Auto wieder zum Service zu bringen. Wir waren kurzzeitig offroad – bedingt durch den Stabi-Bruch – doch außer der Stoßstange ist dabei nichts in Mitleidenschaft gezogen worden“, erzählt Anglade.

 

Breens R2 wurde am Abend noch einmal repariert, so dass er durch das SupeRally System wieder am Sonntag starten konnte. Anglade konzentrierte sich aber allein darauf, seinen zweiten Platz hinter den R2-Fahrern Athanasoulas und Martin zu halten und kein unnötiges Risiko einzugehen. „Aus eigener Kraft können wir nichts ausrichten, daher müssen wir einfach ins Ziel fahren und dürfen uns nicht verrückt machen lassen.“ Das tat er dann auch und bekam für den 3. Platz 20 Punkte auf seinem FSTi-Konto gutgeschrieben. „Trotzdem wird diese Rallye wahrscheinlich eines unserer zwei Streichresultate, da wir in Portugal, Polen, Sardinien und in Finnland jeweils mehr Punkte gesammelt haben. Die Meisterschaftsentscheidung wird vertagt, aber es ist deutlich enger geworden, denn Craig Breen hat hier einige Bestzeiten hingelegt und ist am Ende doch noch Vierter geworden. Damit verkürzt er den Abstand zu uns auf 12 Punkte. Die Rallye GB wird also spannend“, vermutet Anglade.

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