WRC 2019

Thierry Neuville gewinnt Rallye Argentinien

Thierry Neuville und Beifahrer Nicolas Gilsoul können die diesjährige Rallye Argentinien für sich entscheiden. Dahinter beendet sein Hyundai-Teamkollege Andreas Mikkelsen eine lange Durststrecke und Sebastien Ogier gelingt doch noch der Sprung auf das Podium.

Thierry Neuville hat zum zweiten Mal die Rallye Argentinien gewonnen und baute seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft aus. „Mehr kann ich mir nicht wünschen“, jubelte der Belgier im Ziel. „Die Fortschritte am Auto sind nun sichtbar und das macht uns zuversichtlich, was die nächsten Rallyes angeht.“

Für Hyundai gab es noch mehr zu feiern. Andreas Mikkelsen machte den Doppelsieg für die koreanische Marke perfekt. Der Norweger beendet zudem eine Durststrecke von 14 Monaten, seit der Rallye Schweden 2018 stand er nicht mehr auf dem Treppchen. „Es fühlt sich fast wie ein Sieg an“, fiel Mikkelsen ein gewaltiger Stein vom Herzen.

Den Kampf um Platz drei entschied Sebastien Ogier im Citroën für sich, nachdem zuvor Kris Meeke den letzten Platz auf dem Treppchen zurückerobert hatte, den er durch eine Zeitstrafe verloren hatte. Der Toyota-Pilot fing sich im Finale jedoch einen Reifenschaden ein und musste sich mit dem vierten Platz begnügen. Ogier holte sich die Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage, die mit fünf Extrapunkten für den Titelkampf belohnt wird. „Ich habe alles gegeben“, atmete der Weltmeister tief durch.

Ogier war bewusst, dass er nicht in der Lage war, das Tempo von Neuville mitzugehen. Wie schon auf Korsika, mühte er sich mit seinem C3 ab, quetschte alles heraus, aber die vorher bei Volkswagen oder Ford gezeigte Dominanz stellte sich nicht ein. „Ich kann nicht schneller“, sagte Ogier mehr als einmal.

Ein kurzer Moment der Ablenkung

Und dann war noch die Sache mit dem Abkürzen. Obwohl vom Veranstalter im Roadbook klar markiert, kürzten Ott Tänak und Meeke als Einzige auf der elften Prüfung die Strecke an einem Viehgatter ab. Der Zeitvorteil lag ohne die kleine Schikane bei geschätzten drei Sekunden. Mit zehn Sekunden Zeitstrafe kamen die Delinquenten gut davon, nicht zuletzt, weil einer der wichtigsten Kontrahenten irritiert durch verschiedene Spuren einen der Steinpfeiler des Tores traf. Ogier hatte noch Glück, dass die Vorderradaufhängung seines Citroën hielt und nur die Servolenkung den Geist aufgab. Der Franzose war stinkig über den Trick der Konkurrenz, aber vor allem auf sein eigenes Zögern, das ihn die Siegchance kostete. Denn zusätzlich zu den Kilometern bis ins Ziel war noch eine weitere Prüfung vor dem Service zu fahren. Das Ende der Träume vom ersten Erfolg in Argentinien.

Probleme bei der Konkurrenz

Die Zeitstrafen für Tänak und Meeke fielen in der Endabrechnung von Toyota schon gar nicht mehr ins Gewicht. Die Stimmung war gedämpft und das lag nicht an der späten Niederlage von Meeke, sondern auch am Abschneiden der anderen Fahrer. Jari-Matti Latvala wurde Fünfter und Tänak blieb nach einem Elektrikdefekt am Samstag nur der achte Rang. Das Auto ist weiterhin schnell, aber eine Vielzahl von Reifenschäden, oder anderen Problemen verhindern, dass der Marken-Weltmeister weiter vorne liegt.

Auch M-Sport hatte kein Grund zur Freude. Elfyn Evans musste nach einem Unfall am Samstagmorgen vorzeitig die Koffer packen und Teemu Suninen fand nie richtig in die Rallye. Probleme mit der Gegensprechanlage sorgten für weiteren Verdruss, am Ende blieb nur Rang sieben. Am ärgsten erwischte es Esapekka Lappi (Citroën), der nach einem beeindruckenden Doppelsalto mit zweieinhalbfacher Schraube bereits am Freitag raus war.

In der WRC2 Pro feiert Mads Östberg (Citroën) mit einem Vorsprung von 21 Minuten einen unan-gefochtenen Sieg. Die WRC2 sichert sich Pedro Heller (Ford). 

Nach der Rallye Argentinien führt Neuville die Gesamtwertung mit 110 Punkten an. Auf Platz zwei und drei folgen Ogier (100) und Tänak (82).

Premiere in Chile

In zwei Wochen betritt die Weltmeisterschaft Neuland. Zum ersten Mal gehört die Rallye Chile (9. bis 12. Mai) zur Topliga. Der Großteil des WM-Tross bleibt in Südamerika. Für die Teams eine besondere Herausforderung in Sachen Logistik.

Ergebnis Rallye Argentinien
1.Neuville / GilsoulHyundai i20 WRC03:20:54.6
2.Mikkelsen / JaegerHyundai i20 WRC+0:48.4
3.Ogier / IngrassiaCitroën C3 WRC+1:04.8
4.Meeke / MarshallToyota Yaris WRC+1:06.2
5.Latvala / AnttilaToyota Yaris WRC+1:21.1
6.Sordo / Del BarrioHyundai i20 WRC+1:26.7
7.Suninen / SalminenFord Fiesta WRC+4:57.3
8.Tänak / JärveojaToyota Yaris WRC+14:24.8
9.Östberg / EriksenCitroën C3 R5+14:28.5
10.Heller / MartíFord Fiesta R5+20:14.5
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