Junior-WM 2017

Tannert: „Finnland ist charakterbildende Maßnahme“

Julius Tannert und Beifahrer Jürgen Heigl stehen vor ihrer wohl größten Bewährungsprobe und wollen bei der Rallye Finnland ein gutes Resultat abliefern.

Julius Tannert
Julius Tannert fiebert der Rallye Finnland entgegen

Atemraubende Sprünge über mehr als 40 Meter, anspruchsvolle Schotterprüfungen durch finnische Fichtenwälder und ein extremer Ritt auf der Rasierklinge bei Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h: Der WM-Lauf im hohen Norden ist eine der größten Herausforderungen im Kalender der Rallye-Weltmeisterschaft.

„Die Rallye Finnland ist für mich die schwierigste Rallye im Kalender, aber auch die legendärste – diesen WM-Lauf will jeder Rallye-Fahrer einmal in seinem Leben bestreiten“, freut sich Julius Tannert auf die Herausforderung. Der 27-Jährige nimmt gemeinsam mit seinem österreichischen Copiloten Jürgen Heigl am Steuer eines Ford Fiesta R2 in der Junioren-Weltmeisterschaft teil. Nach dem Podestplatz in Sardinien und einem vierten und fünften Platz auf Korsika und in Polen, will sich das Duo auch bei der ehemaligen „1000-Seen-Rallye“ beweisen. 

Wie schwierig die bevorstehende Aufgabe ist, weiß Tannert: „Die Rallye Finnland ist für uns auch eine charakterbildende Maßnahme. Auf den schnellen Schotterprüfungen mit ihren zahlreichen Sprungkuppen ist Erfahrung und Streckenkenntnis natürlich von großem Vorteil. Aber wir sehen es als Chance und nehmen erneut eine Podiumsplatzierung ins Visier.“

Da die Wertungsprüfungen mit zahlreichen „blinden“ Kuppen gespickt sind, kommt dem sogenannten Aufschrieb – mit dem der Copilot dem Fahrer den weiteren Streckenverlauf „vorbetet“ –  eine besonders große Bedeutung zu. Die Fahrer platzieren ihre Fahrzeuge zumeist schon vor Sprüngen für die nachfolgenden Kurvenpassagen.

„Die Gefahr, Sprungkuppen falsch einzuschätzen, ist groß“, so Tannert, der sich auch mit dem Studium von Onboardvideos vorbereitet. „Aber wir haben uns Gedanken gemacht, wie wir unseren Aufschrieb verfeinern. Es kommt darauf an, das Auto vor dem Absprung richtig zu positionieren und nicht zu weit zu fliegen. Keine Sorgen mache ich mir um das Flugverhalten des Fiesta R2. Der ist gut ausbalanciert, und auch die Landungen steckt das moderne Fahrwerk tadellos weg.“

Die Rallye Finnland führt über 25 Wertungsprüfungen mit insgesamt 315 Kilometern. Darunter auch die berühmte Prüfung „Ouninpohja“, sie ist Sinnbild für die weiten Sprünge und das hohe Tempo in Finnland. Los geht’s am Donnerstagabend mit einer Zuschauerprüfung.

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