Portugal - WP7

Taktikspiele bringen Latvala vor

Weil die beiden Citroën-Piloten vor dem Ziel der letzten Prüfung mächtig auf die Bremse traten, beendete Jari-Matti Latvala die erste Etappe als Spitzenreiter.

<strong>IN FÜHRUNG:</strong> Jari-Matti Latvala beendet die erste Etappe als Spitzenreiter

Nach dem Training herrschte Klarheit. Am zweiten Tag wird sich der Nachteil als erster Fahrer auf die Strecke zu gehen deutlich auswirken. Kam WM-Spitzenreiter Mikko Hirvonen heute noch glimpflich davon, so droht auf der zweiten Etappe ein deutlicher Zeitverlust. Den Gegenbeweis darf nun Jari-Matti Latvala antreten. Weil die Konkurrenz von Citroën absichtlich abbremste, rutschte der Finne kampflos auf den ersten Platz nach vorn, 11.5 Sekunden vor Hirvonen.

 

"Möglicherweise ist diese Position nicht ideal, aber es ist wie es ist und bei diesen Bedingungen mache ich mir keine Sorgen", so Latvala. "Ich hätte auch abbremsen können und das wäre vielleicht auch das Beste gewesen, aber diesmal ist es so gelaufen."

 

Sebastien Loeb ging dagegen deutlich vom Gas. Der Weltmeister beendete die Etappe als Dritter (+13.7 Sekunden) und rechnet sich durch diese Startposition bessere Chancen für den weiteren Verlauf aus. "Ich wollte nicht vorn liegen", gab Loeb zu und zollte der Konkurrenz Respekt. "Mikko war heute als erster Fahrer auf der Strecke sehr schnell und konnte den Rückstand nicht aufholen. Ford ist hier eine echte Gefahr für uns. Sie waren am Nachmittag schneller und wir müssen eine Lösung finden."

 

Einer der auf die Zeiten von Loeb besonders achtete, war sein Teamkollege Sebastien Ogier. Kaum war klar, dass die Nummer-1 abgebremst hatte, tat es ihm sein möglicher Nachfolger gleich. "Mir war klar, dass man einen großen Vorsprung braucht um in Führung zu bleiben. Das hat heute nicht geklappt", meinte Ogier, der mit 16.7 Sekunden Rückstand Vierter ist.

 

 


PECHVOGEL DES TAGES: Petter Solberg fängt sich vier Reifenschäden ein 

 

Für Petter Solberg knapp es knüppeldick. Ein Reifenschaden am Morgen warf ihn frühzeitig aus dem Rennen. Als sich der Norweger wieder berappelt hatte, fing er sich am Nachmittag den nächsten und auf der siebten Prüfung gleich zwei Plattfüße ein. Solberg blieb in Sichtweite des Ziels stehen. "Ich habe keinen Ersatzreifen mehr übrig und muss an dieser Stelle aufgeben", fluchte der Norweger und kassierte zehn Strafminuten. "Ich weiß, dass andere auch Reifenschäden haben, aber ich weiß nicht, warum es so viele bei mir sind. Wir müssen das jetzt herausfinden."

 

Durch den Rückschlag seines jüngeren Bruders kam Henning Solberg auf Platz fünf nach vorn und liegt 4.7 Sekunden vor seinem Teamkollegen Matthew Wilson. Direkt hinter dem Stobart-Duo behauptet sich Armindo Araujo mit dem brandneuen Mini S2000 auf Platz sieben. "Auf den schnellen Passagen bin ich mehr geflogen, weil das Auto so wenig Abtrieb hat", grinste der Portugiese. "Ich lerne das Auto weiterhin kennen und wir werden Stück für Stück mehr angreifen."

 

Lange Zeit hatte es Araujo mit Kimi Räikkönen zu tun. Aber auch der Finne rutschte nach einem Reifenschaden weit nach hinten und zeigte sich am Abend wenig begeistert von seiner Fahrt. "Heute Nachmittag war ich nicht so gut wie am Morgen. Ich glaube wir haben uns im Setup vertan, das Auto rutschte zu stark umher", meinte Räikkönen.
  

 

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